Kritik der Polizeigewerkschaft: Wichtiger Weckruf
Fair und nachvollziehbar durchzusetzen waren die Kontaktbeschränkungen von Anfang an nicht. Während Feuerwehrautos durch Münchens leere Straßen fuhren und durchs knarzige Megafon drohten, wer ohne triftigen Grund aus dem Haus gehe, werde "hart bestraft", stellte sich schon da ständig die Frage, was das denn eigentlich genau sein solle, so ein triftiger Grund.
Inzwischen kehrt Leben zurück. Und viele Regeln sind endgültig nicht mehr haltbar – oder nicht praktikabel. Weil Gerichte deutschlandweit, auch in Bayern, das deutlich machen. Und: Weil die Vorschriften lebensfremd und willkürlich wirken, wenn die Menschen wieder auf die Straße gehen, sich die Münchner langsam – und im Großen und Ganzen sehr bedächtig und verantwortungsvoll! – ihren neuen Alltag schaffen, aber bei tausenden Polizeikontrollen pro Tag Einzelne mit saftigen Bußgeldern rechnen müssen für "Verstöße", die hunderttausende andere auch begehen.
Aufs Land fahren soll man weiter nicht, städtische Grünanlagen wie der Rosengarten bleiben geschlossen, selbst Hinterhof-Schaukeln gesperrt. Kein Wunder, dass sich an Isar und Schlosskanal zu viele Menschen aufhalten. Nun kritisiert sogar eine bayerische Polizeigewerkschaft die Vorgaben. Ein Weckruf für Söder – aus den eigenen Reihen.
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