Kritik am Oktoberfest im Münchner Stadtrat: "Kann man nicht mit der Wiesn begründen"

München - Eine Wiese ist sie sowieso nur noch dem Namen nach, wenn man sie sich so anschaut, obwohl die Theresienwiese auch in städtischen Plänen hochoffiziell als "Sondergrünfläche" geführt wird. Zuletzt während der Coronazeit, als gar keine Veranstaltungen stattfanden, auch keine Wiesn, hatte sich das Grün etwas Platz zurückgeholt.
Zugeteerte Theresienwiese: Asphalt soll bleiben
Doch das ist vorbei. Die Theresienwiese wurde für das letzte Oktoberfest noch mehr zugeteert. Das zeigt eine Anfrage der ÖDP im Stadtrat. Es handelte sich bei diesen Asphaltierungsarbeiten um "Vorbereitungsmaßnahmen für die Oide Wiesn", so das zuständige Wirtschaftsreferat (RAW).

Bewegungsflächen und neue Rettungswege "wurden zusätzlich asphaltiert". Schotterflächen seien dafür nicht geeignet. Aus Kostengründen soll der Asphalt auch bleiben. Er könne künftig "für Freizeitaktivitäten" genutzt werden, so das RAW.
ÖDP: Zu viel Asphalt schafft Hitzeinseln und Regenwasser versickert schlechter
Das kritisiert die ÖDP, die findet dass so Hitzeinseln geschaffen und das Versickern von Regenwasser verhindert würden: "Mit der Wiesn kann man nicht jede Versiegelung begründen", sagt ÖDP-Stadtrat Tobias Ruff zur AZ.
Ob der Asphalt aber auch liegen bleibt, ist noch nicht klar. Man strebe "zum Ausgleich" eine Entsiegelung anderer Flächen an, so das RAW. Das müsse aber mit "diversen Nutzern abgestimmt werden". Als "absolut nichtssagend" schätzt Ruff diese Pläne des RAW ein. Er glaubt: "Wir müssen uns darauf einstellen, dass dauerhaft größere Flächen versiegelt sind".
Zuletzt haben die Grünen im Stadtrat vor zwei Jahren gefordert, die Theresienwiese zumindest teilweise zu begrünen – ohne Erfolg. Die Gründe: Das Oktoberfest und das Landwirtschaftsfest. Das soll nach der Absage 2024 im Jahr 2028 zum nächsten Mal stattfinden.