Kreitmair heißt jetzt Keferloh

KEFERLOH - Die Traditionsgaststätte hat einen neuen Wirt: Schmankerl, Maifeier und Public-Viewing - was Markus Grenzdörffer alles plant mit dem "Gut Keferloh".
Mit seiner ersten Liebe ist Markus Grenzdörffer immer von Schwabing nach Keferloh geradelt – auf ein Bier im Gasthof Kreitmair. Mit 35 Jahren ist Grenzdörffer jetzt zurückgekehrt ans Ausflugsziel seiner Jugend. Diesmal muss er vor den Toren Münchens aber keine Frau erobern. Sondern den Gasthof retten.
Ein Sanierungsstau, private Probleme und die allgemein schwierige Lage in der Gastronomie hatten den „Kreitmair“ unter Wirt Kenneth Wein in die Insolvenz geführt. Die Verbindlichkeiten lagen zuletzt bei etwa 500 000 Euro. „Es fehlten die liquiden Mittel“, sagt Insolvenzverwalter Axel Bierbach.
"Wir haben aufgeräumt"
Mit dem neuen Wirt Grenzdörffer soll jetzt vieles anders werden in Keferloh. Das geht los mit dem Namen: Aus dem „Gasthof Kreitmair“ wurde „Gasthof Gut Keferloh“. „Außerdem haben wir aufgeräumt“, sagt Grenzdörffer. Der Außenbereich wurde renoviert, es gibt eine neue Bestuhlung, auch der Kinderspielplatz wurde wieder hergerichtet. Inhaltlich soll sich ebenfalls was tun: „Künftig sollen hier wieder bayerische Traditionen aufleben“, sagt Grenzdörffer.
Am 3. Mai etwa stellt die Freiwillige Feuerwehr Grasbrunn erstmals seit Jahren wieder einen Maibaum auf. An jedem ersten Sonntag im Monat soll auf dem Gelände des Gasthofs ein Antik- und Raritätenmarkt stattfinden. Im Juni, zur Fußball- EM, wird’s eine Großbildleinwand im Biergarten geben.
Zum 200. Geburtstag des „Keferloher- Krugs“ am 20. Juli wird im Gasthof ein Sommerfest gefeiert. Am 1. September wird der alte Pferdemarkt wieder aufleben, und am 13. September lädt der Wirt, der schon im „Seehaus“ und im „Wirtshaus zur Brez’n“ arbeitete, zum vorzeitigen Wiesn-Start.
Suche nach einem Investor
Insolvenzverwalter Bierbach sucht derweil noch einen Investor, um das Gasthaus langfristig zu sichern. Mit Paulaner hat er vielleicht schon einen gefunden. „Wir gehen mit wehenden Fahnen hier rein, nicht raus“, so Norbert Merkel von Paulaner. Oder, wie Grenzdörffer sagt: „Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.“