Kreisverwaltungsreferat: Termine übers Internet

Ein neuer Online-Terminkalender soll den Stress für Bürger und Beamte senken. Personalausweis, Führerschein, Anträge: Termine sollen jetzt per Internet vereinbart werden können.
München - Man kann um sieben in der Früh kommen – Schlange. Oder mittags kurz vor 12 – Schlange. Das Cafe im KVR bietet sogar schon einen Snack-Service an, um das Anstehen ein wenig zu versüßen. Immerhin: Seit Juni 2008 haben die Servicepoints die Warteschlangen entzerrt. Jetzt setzt Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle aufs Internet: Er baut im KVR ein elektronisches Anmeldesystem auf. Schluss soll sein mit der planlosen Warterei.
In der Führerscheinstelle und in der Ausländerbehörde geht es noch dieses Jahr los. Sie sind die Pilotprojekte des E-Government.
„Unser oberstes Ziel ist es, den Bürgerservice zu verbessern, die Besucherströme zu entzerren und die Wartezeiten zu verkürzen“, beschreibt KVR-Sprecherin Daniela Schlegel das Projekt. Das KVR erlebt ja jeden Tag einen enormen Ansturm: Allein zur Führerschein- und Zulassungsstelle kommen jeden Tag rund 1500 Kunden, zur Ausländerbehörde etwa 1300 und an den Servicepoint allein im KVR an der Poccistraße rund 1000 – jeden Tag. Die Besucher in den übrigen Bürgerbüros sind da noch nicht mal eingerechnet. Mit der steigenden Einwohnerzahl Münchens werden die Kunden immer mehr: Denn jeder Münchner muss regelmäßig dorthin. Und sei es nur für einen neuen Ausweis.
Da liegt in Zeiten des E-Government ein Online-Terminkalender nahe. Rund um die Uhr könnte man von Zuhause aus nachsehen, wann es im KVR-Kalender noch freie Termine gibt. Der Online-Terminkalender wird für drei zentrale Bereiche vorbereitet: Für Führerschein- und Zulassungsstelle, für das Ausländerwesen und den Sozial– und Rentenbereich. Alles Bereiche, wo es zum Teil zu langen Gesprächszeiten kommt.
Die Ausländerbehörde hat mit einer Mischform der Terminvereinbarung bereits begonnen und macht damit für beide Seiten gute Erfahrungen. Per Emails werden dort Termine koordiniert und vereinbart. Ein Ziel in der Ausländerbehörde ist es, dass der Computer von sich aus auch die Kunden anschreibt, wenn Gesprächsbedarf ansteht: Wenn etwa eine Aufenthaltserlaubnis ausläuft.
„Dadurch lassen sich die Kundenströme leichter lenken“, schreibt KVR-Chef Wilfried Blume-Beyerle in seinem Jahresplan für 2013: „Der Kundenandrang an den Fachdienststellen schwankt häufig sehr stark. Der soll gleichmäßiger verteilt werden.“ Das KVR kann das eigene Personal dadurch auch besser und gezielter einsetzen, so KVR-Sprecherin Daniela Schlegel: Weil es vorab sieht, wann viele und wann wenige Kunden kommen wollen.
Mit den Servicepoints hat das Kreisverwaltungsreferat schon eine erste Erleichterung geschaffen: Sie sind im Haus die erste Anlaufstelle. Dort kann man abklären, ob man alle Unterlagen dabei hat und wer im Verwaltungswirrwarr zuständig ist.