Krebstod: Das Leid der Daxenbergers

Er hat den Kampf gegen den Krebs verloren. Der Grünen-Politiker Sepp Daxenberger ist tot, er erlag in der Nacht zum Mittwoch seinem Krebsleiden – nur drei Tage nach seiner Frau Gertraud. Sie wurde 49, er 48 Jahre alt. Das Paar hat drei Söhne.
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Nur drei Tage nach dem Tod seiner Frau verstarb auch Sepp Daxenberger an Krebs.
Action Press Nur drei Tage nach dem Tod seiner Frau verstarb auch Sepp Daxenberger an Krebs.

Er hat den Kampf gegen den Krebs verloren. Der Grünen-Politiker Sepp Daxenberger ist tot, er erlag in der Nacht zum Mittwoch seinem Krebsleiden – nur drei Tage nach seiner Frau Gertraud. Sie wurde 49, er 48 Jahre alt. Das Paar hat drei Söhne.

Bodenständig, heimatverbunden und konservativ – damit machte Daxenberger die Grünen für Viele auf dem Land überhaupt erst wählbar. Aufgewachsen war Daxenberger im oberbayerischen Waging am See auf dem elterlichen Bauernhof, den er mit 24 Jahren übernahm. Den Grünen gehörte er gleich zu deren Anfangszeiten in den 1980er Jahren an. Der gelernte Schmied war in seiner Heimat verwurzelt, er war im Fußballverein, bei der Freiwilligen Feuerwehr – und ein regelmäßiger Kirchgänger. Den Grünen-Landesparteitagsbeschluss zum Entfernen aller religiösen Symbole aus den Schulen – auch der Kruzifixe – kritisierte er schärfstens. „Meine Wirkung geht tief ins bürgerliche Lager“, sagte er einmal.

1996 wurde Daxenberger tief im CSU-Stammland zum ersten Grünen- Bürgermeister Bayerns gewählt – aus Sicht der CSU war der Bio-Bauer eigentlich in der falschen Partei. Von 2002 bis 2008 war er Landeschef der Grünen. 2008 legte er das Bürgermeisteramt nieder, um die CSU, wie er sagte, als Fraktionschef der bayerischen Grünen bayernweit das Fürchten zu lehren. Viele in der Partei schrieben ihm damals das 9,4-Prozent-Ergebnis bei der Landtagswahl zu – das bisher beste bei einer Landtagswahl.

Dabei kämpfte er bereits seit Jahren gegen den Krebs. 2003 war die Erkrankung diagnostiziert worden, immer wieder musste er sich anstrengenden Therapien unterziehen. Im Juni dieses Jahres trat er vom Fraktionsvorsitz zurück. Die ständigen Arztbesuche kosteten Zeit, „aber vor allem Kraft und Energie“, begründete Daxenberger den Schritt. „Die Restenergie brauche ich für die Familie.“ Daxenberger und seine Frau starben beide im Krankenhaus.

dpa

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