Kranunfall in München-Bogenhausen: Polizei äußert Verdacht zur Ursache
München - Nachdem ein Baukran in Bogenhausen am Samstag auf zwei Mehrfamilienhäuser gestürzt ist, steht nun die Suche nach der Ursache und einem möglichen Verantwortlichen im Mittelpunkt der Untersuchungen.
Der Eigentümer des Baukrans hat nach AZ-Informationen einen Gutachter beauftragt, der die Baumaschine untersuchen soll. Der Kran soll in dieser Woche abgebaut werden. Wann die Arbeiten abgeschlossen sind, ist nicht bekannt. Der Besitzer der beiden Mietshäuser hat ebenfalls einen Gutachter beauftragt, der die Schäden an den Gebäuden untersuchen soll. In beiden Häuser war die Strom- und Gasversorgung vorübergehend abgeschaltet.
Neue Ermittlungen der Kriminalpolizei haben ergeben, dass der Bauherr offenbar beim Aufstellen des Krans Vorschriften missachtet hat. Sie hegt den Verdacht, dass die Bodenplatte des Krans nicht vorschriftsmäßig installiert wurde. Außerdem habe kein Statiker die Aufstellfläche geprüft und freigegeben. Die Baugrube war wegen des Regens mit Wasser vollgelaufen, das könnte der Grund sein, warum der Kran dann gekippt ist.
Der Bauherr muss nun ein statisches Gutachten erstellen lassen, um den Kran dann entfernen zu lassen. Laut Polizei beläuft sich der Schaden nach aktuellen Berechnungen auf etwa eine Million Euro.
"Für die wieder freigegeben Wohnungen besteht keine Gefahr", teilte ein Sprecher des Planungsreferats der AZ mit. Über die Schadenshöhe liegen noch keine verlässlichen Zahlen vor.
Stadtverwaltung über Kranunfall in München-Bogenhausen: Keine Gefahr mehr, zwei Häuser wieder freigegeben
"Die Bewohner konnten wieder in die Häuser der Rauchstraße 1 und 3 zurückkehren, allerdings mit Ausnahme von vier Wohnungen in der Rauchstraße 1." Von den vier Wohnungen sind zwei wegen der großen Beschädigung unbewohnbar und zwei weitere, darunterliegende Wohnungen mit Abstützungen versehen und deshalb ebenfalls nicht bewohnbar.
Als der Kran sich am Samstagnachmittag erst zur Seite neigte und auf zwei Mietshäuser krachte, war er nicht in Betrieb. Die Arbeiten auf der Baustelle ruhten am Wochenende. Ein Sturm als Auslöser ist ebenfalls ausgeschlossen. Spekuliert wird darüber, ob der Untergrund, aus dem der Kran stand, durch den starken Regen aufgeweicht war und nachgab.
Etwa 20 Feuerwehrleute hatten am Sonntag fünf Stunden damit verbracht, ein Notdach auf den stark beschädigten Häusern zu installieren, damit nicht noch mehr Wasser in die Gebäude eindringt.
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