Krankenhausskandal: „Wie bei Mao und Honecker“

Krankenhaus-Skandal ohne Ende: Die Stadt versucht Kritik mundtot zu machen. Gesundheitsreferent Joachim Lorenz lässt jetzt prüfen, ob der gefeuerte Leiter des Blutspendedienstes Gerhard Mayer seine fürstliche Abfindung zurückzahlen muss.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Das städtische Klinikum Bogenhausen
Martha Schlüter Das städtische Klinikum Bogenhausen

MÜNCHEN - Krankenhaus-Skandal ohne Ende: Die Stadt versucht Kritik mundtot zu machen. Gesundheitsreferent Joachim Lorenz lässt jetzt prüfen, ob der gefeuerte Leiter des Blutspendedienstes Gerhard Mayer seine fürstliche Abfindung zurückzahlen muss.

So sollen Kritiker im Münchner-Krankenhaus-Skandal von Rot-Grün mundtot gemacht werden: Gesundheitsreferent Joachim Lorenz lässt jetzt prüfen, ob der gefeuerte Leiter des Blutspendedienstes Gerhard Mayer seine fürstliche Abfindung zurückzahlen muss. Der Arzt hatte in einem Brandbrief an Bürgermeister Hep Monatzeder und andere Rathauspolitiker schwere Vorwürfe gegen Münchens Klinikleiter Reinhard Fuß (Grüne) erhoben. Der wurde inzwischen wegen des Hygiene-Skandals suspendiert. Lorenz zur AZ: „Bei seiner Abfindung hat Herr Doktor Mayer unterschrieben, dass er schweigt.“

Schon vor Jahren hatte die Regierung von Oberbayern eklatante Mängel beim städtischen Blutspendedienst festgestellt und die Fristen zur Behebung immer wieder verlängert. Mayer hatte immer wieder auf die desaströse personelle Unterbesetzung hingewiesen. Ohne Reaktion. Der Arzt wurde fristlos gekündigt und durch den SPD-Mann Reinhard Faber ersetzt. Der hat keine medizinische Ausbildung und war zuvor die rechte Hand des Münchner SPD-Chefs und Landtagsabgeordneten Ulrich Pfaffmann.

Faber hatte gleich eine Super-Idee. Um die knappen Blutkonserven im Sommer aufzufüllen, startete er eine Aktion, dass die 2000 städtischen Klinikmitarbeiter Blut spenden. Keine 200 kamen.

„Das Personalkarussell bei den Klinik-Oberen drehte sich nach dem Apparatschik-Prinzip, wie wir es nur aus der Ära Mao Zedongs, Chruschtschow oder Honecker kennen“, kritisiert CSU-Rathausfraktionschef Josef Schmid. Sein FDP-Kollege Michael Mattar wirft der Stadtregierung Versagen vor: „Rot-Grün hat nichts aus dem Hygiene-Skandal gelernt. Die Versorgung von Parteifreunden hat weiter Priorität gegenüber einer qualitativen Versorgung von Patienten!"

OB Christian Ude musste inzwischen einen AZ-Bericht bestätigen: Grünen-Fraktionschef Benker will seinen Parteifreund Hep Monatzeder nicht als Bürgermeister ablösen. Er soll Geschäftsführer des Münchenstifts und Herr über Altenund Pflegeheime werden. Ude: „Da gibt es Überlegungen. Ich habe von Herrn Benker eine sehr hohe Meinung und traue ihm durchaus höhere Aufgaben zu.“A. Böhm

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.