Krailling-Prozess: "Man hat mich vorverurteilt"
"Fehler bei der Spurensicherung, manipulierte Beweise" - Im Prozess um die Morde an der kleinen Chiara (8) und ihrer Schwester Sharon (11) aus Krailling hat der angeklagte Onkel der Kinder die Tat erneut bestritten.
München - Zeugen hätten falsche Angaben gemacht, sagte der 51-Jährige am Montag vor dem Münchner Landgericht. Polizeibeamte hätten seine Aussagen nicht richtig wiedergegeben und bei der Spurensicherung Fehler gemacht; Beweise seien manipuliert worden. Eine „Fotomontage“ hätte etwa eine Verletzung an seiner Nase beweisen sollen, die er sich laut Anklage beim Kampf mit den Mädchen zugezogen haben soll.
Der Staatsanwaltschaft warf er ferner vor, Ermittlungsergebnisse an die Presse gegeben zu haben. In der Presse wiederum sei er vorverurteilt worden. „Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass ich meine Nichten nicht getötet habe“, sagte der Mann. In dem Doppelmord-Prozess sollten am Montag voraussichtlich die Plädoyers beginnen; am Dienstag wird das Urteil erwartet.
Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wollte der Angeklagte nach der Ermordung der Kinder auch die Mutter der Kinder töten, um einen Erbstreit zugunsten seiner Ehefrau zu entscheiden. Seine Familie hatte sich durch einen Hausbau verschuldet.
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