Kostenlos durch Münchens Altstadt: Stadt führt Shuttle-Service ein

Am 24. Juli startet in München ein neues Angebot von Stadt und MVG in München: In kleinen Bussen und E-Rikschas kann man sich fahren lassen – sogar durch die Fußgängerzone.
von  Nina Job
Im neuen Rikscha: Clemens Baumgärtner (v.l.) und Bürgermeister Dominik Krause. Mit dabei sind auch Sinaida Cordes und Stadtrat Nik Gradl. Am Steuer sitzt etwas verdeckt Georg Dunkel, Leiter des Mobilitätsreferats.
Im neuen Rikscha: Clemens Baumgärtner (v.l.) und Bürgermeister Dominik Krause. Mit dabei sind auch Sinaida Cordes und Stadtrat Nik Gradl. Am Steuer sitzt etwas verdeckt Georg Dunkel, Leiter des Mobilitätsreferats. © Daniel von Loeper

München – Müde vom Einkaufen? Sind die Füße heiß und die Arme lang vom vielen Tütenschleppen? Ab 24. Juli, können sich Altstadtbesucher mit einem Bus oder einer E-Rikscha chauffieren lassen. Und das auch noch gratis!

Am Mittwoch, um 8 Uhr startet das vom Stadtrat beschlossene Projekt "Altstadt Mobil": Vier Mikrobusse mit sechs Sitzplätzen werden im Zehn-Minuten-Takt zwischen Marienplatz, Frauenkirche, Sendlinger Tor, Rindermarkt, Tal und Isartor herumfahren. 21 Haltestellen wird es geben. Die kleinen Busse können sogar Rollstühle bis zu einer Breite von 70 Zentimetern mitnehmen.

Als Vorbild dienen Mikrobusse im slowenischen Ljubljana

Vorerst werden sie von Mittwoch bis Samstag ab 8 Uhr bis 22 Uhr unterwegs sein. "Wir suchen noch Fahrpersonal, dann können wir das Angebot auch noch auf mehr Tage erweitern", sagt Sinaida Cordes von der MVG.

Vorbild für einen Netzplan mit Mikrobussen ist Ljubljana in Slowenien, dort fahren die gleichen herum: Der Hersteller (Esagono aus Italien) nennt das Modell, dessen Hupe wie eine Fahrradklingel klingt: "Grifo". Die Busse, die nun in München herumfahren werden, sind erstmal gemietet.

21 Bushaltestellen hat die neue Altstadt-Ring-Linie

Die E-Rikschas werden ihre Standplätze am Odeonsplatz und am Stachus haben. Mit ihnen kann man sich ab 7 Uhr morgens bis Mitternacht innerhalb des Altstadtrings von A nach B kutschieren lassen. Altstadtbesucher können aber auch einfach eine, die gerade vorbeifährt, heranwinken - oder im Internet unter mvg.de/altstadtmobil einen Abholwunsch angeben.

Neues Angebot von Stadt und MVG: Kostenlose Mikrobusse und E-Rikschaks
Neues Angebot von Stadt und MVG: Kostenlose Mikrobusse und E-Rikschaks © MVG

Die fünf Rikschas – von denen eine ebenfalls rollstuhlgeeignet ist - dürfen sogar durch die Fußgängerzone rollen. "Dort müssen die Fahrer allerdings schieben", sagt Michael Stilz, stellvertretender Projektleiter von Rikschaguide.

Angebot richtet sich nicht nur an Senioren

Die Altstadt Mobile sind "eine kleine Deutschlandpremiere", sagte Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) am Freitag bei der Vorstellung. Das Angebot richte sich besonders an Senioren, Mobilitätseingeschränkte, Behinderte und Schwangere. "Und an alle, die nicht so begeistert sind, den ganzen Tag durch die Altstadt zu laufen".

650.000 Euro kostet das Pilotprojekt, das vorerst bis 18. September (Rikschas) und 18. Oktober (Mikrobusse) läuft. Krause: "Danach muss der Stadtrat über die Anschlussfinanzierung entscheiden."

Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) freut sich schon aufs Rumfahren. Er scherzte: "Faulbären wie ich, die gern chauffiert werden, werden's auf jeden Fall ausprobieren!"

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