Kostenexplosion trifft vor allem Rentner und Geringverdiener

Rentner und Geringverdiener werden Experten zufolge finanziell härter von den explodierenden Energiepreisen getroffen als Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger. Für diese nämlich übernimmt der Staat einen Großteil der Kosten, wie die Bundesagentur für Arbeit und der Deutsche Städtetag mitteilten. Sozialhilfeempfänger bekämen die Kosten für Verpflegung und Unterkunft erstattet, sagte Hans Maier, Direktor des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen. "Das ist nicht unsere größte Problemgruppe. Sondern das sind die Menschen, die kein Wohngeld oder keine Sozialhilfe empfangen, zum Beispiel Rentner."
dpa |
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Ein Mann dreht in einer Wohnung am Thermostat einer Heizung.
Ein Mann dreht in einer Wohnung am Thermostat einer Heizung. © Hauke-Christian Dittrich/dpa/Symbolbild
München

Nach Angaben des Wirtschaftsforschungsinstituts DIW hat ein beträchtlicher Teil der arbeitenden Bevölkerung keine finanziellen Reserven. "Jeder dritte Haushalt in Deutschland hat kein nennenswertes Erspartes, auf das er in diesen Krisenzeiten zurückgreifen kann, um die höheren Kosten für das Heizen oder die Lebensmittel abzudecken", sagte Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), in Berlin.

Die höheren Kosten für Heizung träfen die Menschen weniger stark, die staatliche Leistungen nach den Sozialgesetzbüchern II und XII beziehen, sagte auch ein Sprecher des bayerischen Caritas-Landesverbands. In den beiden Gesetzbüchern sind Hartz IV und Sozialhilfe geregelt. Die größeren Probleme werden laut Caritas Menschen haben, "die nicht im Leistungsbezug sind".

Auf den Staat inklusive Kommunen kommen ebenfalls hohe Mehrausgaben zu - für Arbeitslose und Arbeitslosengeld-II-Empfänger (Hartz IV) ebenso wie für Menschen, die die eigentliche Sozialhilfe beziehen. Hoch sind die zu erwartenden Mehrausgaben vor allem bei Hartz IV. Der Deutsche Städtetag beziffert die Gesamtausgaben für die Unterkunft im Jahr 2021 auf 14,1 Milliarden Euro, davon trugen die Kommunen rund 4,2 Milliarden.

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12 Kommentare
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  • SL am 17.08.2022 07:50 Uhr / Bewertung:

    So fordert gestern in der SZ einer der Wirtschaftsweisen mit der Rentenreform auch endlich die üppigen Beamtenpensionen anzugehen

  • Andi K. am 15.08.2022 15:04 Uhr / Bewertung:

    Kostenexplosion ? Solange die Willkommenskultur nicht darunter leidet sind wir alteingesessenen Münchner "hart im Nehmen".

  • glooskugl am 15.08.2022 09:08 Uhr / Bewertung:

    Ich kenne einen Staatsbediensteten in Pension der ganz einfache Tätigkeiten gemacht hat. Der hat fast 1700 Euro Pension. Davon kann ein normaler Rentner nur träumen... und was bekommen die, welche in besseren Jobs beim Staat gearbeitet haben?
    Warum die Rentner bei allen Zuwendungen leer ausgehen , ist ein Rätsel welches vom Bundesverfassungsgericht noch nicht abgesegnet wurde. Der Gleichheit- Grundsatz wird abgeschaltet, ausgehebelt...

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