Kosovaren feiern in Schwabing

Szenen wie nach dem Gewinn einer Fußball-WM. Fahnen, Hupkonzert, Autokorso. In Schwabing feierten Kosovaren die Unabhängigkeitserklärung der bisherigen serbischen Provinz. Die Ludwigstraße musste mehrere Stunden lang gesperrt werden.
von  Abendzeitung
Überall schwarz.rote Fahnen: Autokorso der Kosovaren in Schwabing
Überall schwarz.rote Fahnen: Autokorso der Kosovaren in Schwabing © Ronald Zimmermann

Szenen wie nach dem Gewinn einer Fußball-WM. Fahnen, Hupkonzert, Autokorso. In Schwabing feierten Kosovaren die Unabhängigkeitserklärung der bisherigen serbischen Provinz. Die Ludwigstraße musste mehrere Stunden lang gesperrt werden.

SCHWABING Tausende Menschen haben am Sonntag auf der Ludwig- und Leopoldstraße die Unabhängigkeitserklärung der südserbischen Provinz Kosovo gefeiert. „Wie nach einem Fußballspiel zogen sie Fahnen schwingend und hupend, teils zu Fuß, teils im Auto durch die Stadt“, sagte ein Sprecher der Münchner Polizei.

Der friedliche Zug schwoll den Angaben zufolge von wenigen 100 am Nachmittag auf bis zu 2500 Menschen am Abend an. Die Ludwigstraße zwischen dem Siegestor und dem Odeonsplatz musste wegen des langen Autokorsos zeitweise sogar gesperrt werden.

Ein "ohrenbetäubender Lärm"

Einige Anwohner reagierten verärgert auf das stundenlange Hupkonzert in Schwabing: „Seit Stunden sind wir diesem ohrenbetäubenden Lärm ausgesetzt“, sagt Annette Reinecke, die mit einem Dezibel-Messgerät ans geschlossene Fenster trat: „Das sind jetzt 90 Dezibel“, sagt sie – so viel Lärm macht ein vorbeifahrender Zug.“

Immerhin verliefen die Jubelfeier der Kosovaren laut der Polizei friedlich und unfallfrei. Nachdem sich die Feierlichkeiten gegen 18.45 Uhr in die umliegenden Kneipen verlagert hatten, konnte die Sperrung wieder aufgehoben werden. In einigen Bars soll aber noch bis in die Morgenstunden gefeiert worden sein.

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