Kosovare mit gefälschtem dänischem Pass unterwegs

Ein äußerst gutgläubiger Kosovare wurde am Montag am Flughafen mit einem gefälschten Pass erwischt. Kurioserweise war der Mann überrascht als ihm die Bundespolizisten mitteilten, sein Pass sei gefälscht. Denn schließlich habe er ja 2500 Euro bezahlt.  
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Bundespolizisten am Flughafen München kontrollieren täglich die Reisedokumente von knapp 40.000 Passagieren auf Echtheit und Gültigkeit. (Symbolbild)
Bundespolizei Bundespolizisten am Flughafen München kontrollieren täglich die Reisedokumente von knapp 40.000 Passagieren auf Echtheit und Gültigkeit. (Symbolbild)

Ein äußerst gutgläubiger Kosovare wurde am Montag am Flughafen mit einem gefälschten Pass erwischt. Kurioserweise war der Mann überrascht, als ihm die Bundespolizisten mitteilten, sein Pass sei gefälscht. Denn schließlich habe er ja 2500 Euro bezahlt.

München - Er kam am Montag  aus Pristina und zeigte den Bundespolizisten einen dänischen Pass. Bis dahin war für den Kosovaren alles in Ordnung, schließlich hatte er ja einen EU-Pass. Jetzt aber erklärten die Beamten ihm zu seinem Erstaunen, sein Pass sei gefälscht und nahmen ihn fest.

Bei der Einreisekontrolle des Fluges aus Pristina haben Bundespolizisten gestern einen kosovarischen Staatsangehörigen aus dem Verkehr gezogen, weil er ihnen einen komplett gefälschten dänischen Reisepass vorlegte.

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In der Vernehmung beharrte der Mann darauf, dass das Dokument echt sei. Er habe es von einem Mazedonier bekommen, 2.500 Euro dafür bezahlt. Den Mann habe er vor fünf Monaten kennengelernt, als er dem Fremden bei einer Autopanne geholfen habe.

Über die schwierige Situation im Kosovo ins Gespräch gekommen, habe der Unbekannte ihm ein Angebot gemacht. Er könne ihm über seine Firma in Dänemark legal ein Dokument machen. Also habe er dem Mazedonier kurzerhand seine Geburtsurkunde gegeben. Schließlich sei es immer gut, ein Dokument der EU zu haben. Dass dieses falsch sei, habe er nicht gewusst. Er habe den Unbekannten eigens noch gefragt, ob er mit diesem Dokument reisen könne.

Dieser habe ihm versichert, dass alles original sei. Jetzt habe er ja auch nur seine Töchter besuchen wollen, die in Bayreuth leben. Er habe sich nichts Schlimmes dabei gedacht. Der eigentliche Weg, sich mit einer Einladung seiner Töchter ein Visum zu besorgen, sei für ihn nicht in Frage gekommen. Eine seiner Töchter sei sauer auf ihn, von der anderen wisse er nicht, wo sie genau ist.

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Auch wenn er sich nichts Schlimmes dabei gedacht hat, muss der 44-Jährige sich dennoch wegen Urkundenfälschung verantworten und bereits morgen (9. Dezember) wieder seinen Rückflug ins Kosovo antreten.

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