Korb für die Messe München

Outdoor ist ein viel umworbenes Geschäft. Die größte Messe auf diesem Sektor wollte auch München haben – doch die Entscheider zeigten den Bayern die kalte Schulter. Die begehrte Sommerleitmesse „Outdoor“ bleibt in Friedrichshafen.
von  Abendzeitung

München - Outdoor ist ein viel umworbenes Geschäft. Die größte Messe auf diesem Sektor wollte auch München haben – doch die Entscheider zeigten den Bayern die kalte Schulter. Die begehrte Sommerleitmesse „Outdoor“ bleibt in Friedrichshafen.

So schön hatten sie es sich ausgemalt, die Macher der Messe München. Bei der gerade zu Ende gegangenen Rekord-Winter-Ispo 2008 (64 000 Fachbesucher) wurde den Outdoor-Firmen so viel Platz wie noch nie eingeräumt. Offizielle Begründung: Die Winter werden immer schneeärmer – und deshalb muss sich die Branche nach zugkräftigen Alternativen zum Ski- und Board-Sport umtun.

Alles bleibt beim Alten

Doch die Insider wussten: Die Messe München hätte allzu gern Friedrichshafen die Sommerleitmesse „Outdoor“ abgejagt. Um dann mit der Ispo Winter beide international sehr angesehenen Sport- Kult-Messen hier zu vereinen. Doch die Outdoor-Entscheider gaben den Münchnern einen Korb. Alles bleibt beim Alten – und das große Outdoor- Spektakel in Friedrichshafen. Bis zum letzten Tag der Kult-Ispo in München wurde es top secret gehalten. Und auch ganz geheim abgestimmt – per verschlossenen Briefen, die ein Anwalt bekam. Dennoch, das Ergebnis kann den Münchnern nicht gefallen.

„Wir respektieren die mehrheitliche Entscheidung der European Outdoor Group (EOG), die Outdoor-Messe im Sommer weiterhin in Friedrichshafen durchzuführen“, kommentierte Manfred Wutzlhofer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, trocken die Absage. Und fügte fast trotzig hinzu: „Wir bieten mit unserem international hoch geschätzten Standort und seiner hervorragenden Infrastruktur sowie durch unsere jahrzehntelange erfolgreiche Tätigkeit für die internationale Sportartikelbranche alle Voraussetzungen, um das Outdoor-Segment erfolgreich zu betreuen.“ Man bedauere sehr, dass dies durch die aktuelle Entscheidung der EOG nicht ganzheitlich geschehen könne.

„Wir begrüßen aber das klare Votum der EOG für die Ispo Winter als die von ihr voll unterstützte Outdoor- Messe im Winter.“ Soll vielleicht heißen: Die Hoffnung stirbt zuletzt – und die Münchner werden wohl auch in Zukunft nicht locker lassen.

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