Konzertsaal: Gutachten empfiehlt Pfanni-Gelände
München - Das mit dem Gutachten beauftragte Frankfurter Architekturbüro Speer & Partner komme zu dem klaren Ergebnis, dass sich für den neuen Saal am besten dieses sogenannte Werksviertel am Ostbahnhof eigne, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Samstag). Nach übereinstimmenden Informationen des Blattes und der Deutschen Presse-Agentur in München will das bayerische Kabinett schon am Dienstag das Gutachten diskutieren und das weitere Vorgehen beraten.
Für das bereits baureife Gelände, das dem Pfanni-Erben Werner Eckart gehört, spricht dem Bericht zufolge vor allem eine schnelle Realisierbarkeit und ein geringes Konfliktpotenzial. Die Gutachter halten es für möglich, den Saal hier schon bis Ende 2021 fertigzustellen. Derzeit plant die Stadt, die Philharmonie im Gasteig-Kulturzentrum 2020 wegen umfassender Sanierungs- und Umbauarbeiten zu schließen.
Falls sich die Schließung nur um ein Jahr verschieben ließe, sei es nicht mehr nötig, eine kostspielige Ausweichspielstätte vor allem für die Münchner Philharmoniker zu suchen. Negativ werden beim Werksviertel eine derzeit geringe Standortidentität und ein "sehr geringes Außenwirkungspotenzial" genannt.
Das Werksviertel wird von den Gutachtern mit 81 von 100 Punkten bewertet. Alle anderen möglichen Standorte wie die alte Paketposthalle an der Friedenheimer Brücke, der Finanzgarten am Odeonsplatz, das Eissportzentrum auf dem Olympiagelände und der Apothekerhof in der Residenz schneiden deutlich schlechter ab. Unklar ist dem Bericht zufolge noch, wie sich die Verhandlungen mit Pfanni-Erbe Eckart gestalten sollen. Er ist nach Informationen des Blattes nicht bereit, das Grundstück an den Staat zu verkaufen. Er strebe allenfalls eine Erbpachtlösung an.