Konzert-Stopp für das Reitstadion

„Der Abfluss der Menschenmassen ist nicht gesichert“, heißt es zur Begründung. Die Band „Unheilig“ muss ausweichen.
Julia Lenders |
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Das Reitstadion ist ein beliebter Konzert-Schauplatz – wie hier beim Auftritt der US-Band „Green Day“.
Das Reitstadion ist ein beliebter Konzert-Schauplatz – wie hier beim Auftritt der US-Band „Green Day“.

Der Abfluss der Menschenmassen ist nicht gesichert“, heißt es zur Begründung. Die Band „Unheilig“ muss ausweichen.

MÜNCHEN - Sängerin Pink war schon da, genau wie Linkin Park und Coldplay – zehntausende Musik-Fans sind in den vergangenen Jahren ins Reitstadion in Riem gepilgert, um dort die Auftritte ihrer Stars zu sehen. Damit ist jetzt wohl erstmal Schluss.

Am 8. September hätte „Unheilig“ die Open-Air-Bühne rocken sollen. Doch jetzt müssen die Musiker umziehen. Das Konzert wird verlegt.

Der Grund? Dazu heißt es in einer Mitteilung der Olympia Reitanlagen GmbH nur knapp: „Aufgrund von Sicherheitsbedenken der Stadt München kann derzeit keine Genehmigung für eine Open-Air-Veranstaltung dieser Größenordnung im Reitstadion Riem erteilt werden.“

Es ist die zweite Münchner Konzert-Location innerhalb kurzer Zeit, die ausfällt. Auch für Veranstaltungen in der Olympiahalle hatten Ersatz-Orte gefunden werden müssen. Weil deren Sanierung länger dauert als geplant.

Jetzt also das Reitstadion. Was ist da los? Bei der An- und vor allem bei der Abreise von Konzert-Besuchern hatte es in der Vergangenheit Probleme gegeben. Von Gedränge war danach die Rede. Von Menschen, die einfach über die Gleise liefen, um schneller zum Bahnsteig zu kommen.

Cornelius Mager von der zuständigen Lokalbaukommission sagte gestern zur AZ: „Der Abfluss der Menschenmassen zur S-Bahn ist nicht gesichert.“ Vor allem im Panikfall, etwa wenn alle versuchen sich vor starkem Regen zu flüchten, könne das zum Problem werden.

Die Reit-Anlage war für die Olympischen Spiele 1972 errichtet worden. Sprich: Die damalige Baugenehmigung war für Sportveranstaltungen erteilt worden. Und nicht für Rockkonzerte. Außerdem ist über die Zeit hinweg einiges im Stadion verändert worden.

Jetzt muss erst einmal grundsätzlich geklärt werden, in welcher Größenordnung Open-Air-Konzerte dort künftig stattfinden dürfen.

Eine umfassende Prüfung – bei der natürlich auch der bauliche Zustand des 40 Jahre alten Reitstadions eine Rolle spielt. Vor ein paar Jahren hatte die marode Haupttribüne gesprengt werden müssen. Leimbinder hatten sich langsam aufgelöst. Hagelkörner zerstörten das Dach, so dass Wasser in die Konstruktion eindringen konnte.

Fans der Band „Unheilig“ müssen übrigens nicht auf das Konzert im September verzichten. Der Auftritt des „Grafen“ und seiner Musiker-Kollegen wird in die direkte Nachbarschaft verlegt: auf das Messegelände Riem.

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