Konkurrenz für die Deutsche Bahn: Neue Zugverbindung München-Wien

München - "Servus und küss die Hand! – Von München nach Wien in drei Stunden und 47 Minuten", so bewirbt die Westbahn ihre neue Strecke vom Münchner Hauptbahnhof in die österreichische Hauptstadt.
Und sie hat für deutsche Kunden auf ihrer Webseite auch gleich eine Anleitung bereitgestellt, "weil wir Menschen aus Österreich und Bayern uns zwar ähnlich sind, aber der Bahnverkehr nicht völlig gleich funktioniert".
Ab Freitag (8. April) sollen die Züge des Privatunternehmens dann viermal am Tag fahren: von München mit mehreren Zwischenstopps über Salzburg und Linz bis nach Wien.
Ein Ticket für die neue Verbindung kostet ohne Rabatt 70 bis 80 Euro
Der Frühzug fährt übrigens um 8.06 Uhr ab Wien Westbahnhof, der Gegenzug verlässt München um 5.48 Uhr. Anfangs ist die Westbahn wegen vieler Baustellen auf der Strecke vier Mal täglich unterwegs, ab 2. August dann bis zu sechs Mal.

Ein Ticket von München bis Wien kostet rund 70 bis 80 Euro – ein Preis, der je nach Datum, auch dem auf der Seite der Deutschen Bahn entspricht.
"First Class" verspricht bessere Sitze, "Willkommensgruß" und "Platzservice"
Anders als bei der Deutschen Bahn (die ihre dritte Klasse in den 50er Jahren abschaffte), gibt es bei der Westbahn drei verschiedene Sitz-Klassen.
Wer eine angenehmere Reise buchen will, kann sich für einen Aufpreis von knapp zehn Euro in die "Comfort Class" buchen lassen, knapp 23 Euro kostet eine Buchung für die "First Class", die bessere Sitze und einen "Willkommensgruß und Platzservice" verspricht.
Bekannt ist die Westbahn in Österreich als Regionalbahn. Die Stammstrecke führte von Wien nach Salzburg. Dennoch hatte das Unternehmen schon einmal angekündigt, auch international Zugverbindungen anbieten zu wollen – sogar in die Schweiz sollte es gehen.
Diese Verbindung konnte aber wegen Unstimmigkeiten mit den Schweizerischen Bundesbahnen nicht umgesetzt werden – das scheint nach München kein Problem zu sein, hier mussten nur die Züge vom Typ "KISS" noch zugelassen werden.
Nun kann es also losgehen. Ob der private Anbieter trotz ähnlicher Preise eine große Konkurrenz zu den staatlichen Bahnen bietet, wird sich allerdings erst zeigen.