Kommunalwahl 2020: Münchner CSU-Frauen fordern ihren Anteil

Faire Chancen für alle: Die Frauen Union fordert paritätische Listen für die Kommunalwahl 2020 in München.
von  Myriam Siegert
Stadträtin und Münchner Bezirksvorsitzende der Frauen Union: Ulrike Grimm
Stadträtin und Münchner Bezirksvorsitzende der Frauen Union: Ulrike Grimm © privat

München - Eine OB-Kandidatin für die CSU gibt es schon, jetzt wollen die Frauen in der Münchner CSU den nächsten Schritt gehen.

Paritätische Listen bei der Kommunalwahl

Der Bezirksvorstand der Frauen Union München (FU) fordert, bei der Listenaufstellung für den Stadtrat und Bezirksausschuss paritätisch vorzugehen, also die Hälfte sollen Frauen sein. Die Münchner CSU solle damit dem Beispiel anderer Bezirksverbände, wie Nürnberg, folgen. Denn, "der Frauenanteil in der Münchner Bevölkerung muss angemessen abgebildet werden", heißt es in einer Mitteilung.

"Im Stadtrat haben wir Gott sei Dank einen hohen Frauenanteil von 42 Prozent, was ja für die CSU nicht selbstverständlich ist", sagt Ulrike Grimm, die nicht nur Stadträtin ist, sondern auch Münchner Bezirksvorsitzende der FU. Eine paritätische Aufstellung brauche es dennoch. "Aber nicht die ersten 40 Plätze Männer und dann die Frauen", sagt Grimm und lacht. Sondern eine faire Reihung. "Das soll schon durchmischt sein." Die Aufstellung der Listen, erklärt sie, läge bei den Kreisvorsitzenden "und da haben wir nur eine einzige Frau".

Potentielle Kandidatinnen in der CSU gibt es genug

Das Gute: Durch das Kumulieren und Panaschieren sei bei Kommunalwahlen immer viel Bewegung in den Listen, sagt sie. "Beim letzten Mal sind viele Frauen nach vorne gewählt worden." Potentielle Kandidatinnen gebe es genug: "Bei mir haben sich viele Frauen gemeldet, die mitmachen wollen", sagt Grimm.

"Es gibt liberale, moderne Großstadtfrauen, für die konservativ nicht bedeutet rückwärtsgewandt." Immerhin sei die Frauen Union die größte Arbeitsgemeinschaft in der CSU, größer als die JU. Aber: "Wir konservativen Frauen gehen nicht so gerne nach vorne." Sie lacht und ergänzt: "Wir sind zu gut erzogen und wollen gerne gefragt werden." Genau das gehe im Partei-Getümmel aber oft unter. "Ich unterstelle den Männern da gar keine böse Absicht", so Grimm.

Frauenanteil in der CSU bei 27 Prozent

Die Erhöhung des Frauenanteils in der CSU, "im Großen und Ganzen ist das ganz kein neues Thema", sagt Grimm. Schließlich arbeite auch auf Landesebene eine Reformkommission eben daran. In der ganzen CSU liegt der Frauenanteil derzeit nur bei 27 Prozent, so Grimm.

Der Beschluss der Münchner CSU-Frauen geht jetzt an den Münchner Partei- und Bezirksvorsitzenden. "Dann wird sicher ein entsprechender Beschluss gefasst werden", sagt Grimm. Auch wenn möglicherweise schon ein paar murren werden, "die Frauen wieder ..."

"Ich gehe davon aus, dass der Antrag wohlwollend aufgenommen wird – und hoffe es natürlich", sagt Grimm.

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