„Kommt zu uns!"

Rosi Mittermaier war in Whistler Skifahren. „Ein Jahr nach Olympia sind die immer noch total stolz", sagt die Olympiasiegerin von 1976, „im Bus hat der Fahrer gesagt: Wir fahren auf der teuersten Straße der Welt: eine Meile, eine Million Dollar."
Dass Olympia 2018 Garmisch noch mehr Verbesserungen als schon zur Ski-WM bringen würde, davon ist sie überzeugt: „Allein die Einrichtungen für Behinderte! Mit dem Rollstuhl aufs Postamt: Das ist derzeit unmöglich." Die Stimmung im Ort schätzt sie als olympia-günstig ein. Nur die Nachbarn, sagt Mittermaier, wunderten sich: „Im Zillertal haben sie gefragt: Was ist denn bei euch los?" Dagegen entdecken die Asiaten Olympia erst, erzählt sie: „Da kommen immer mehr Autogrammanfragen."
Mit Gatte Christian Neureuther kämpft sie seit Monaten für die Spiele „die ersten nach den missbrauchten von 1936", meint Neureuther, „der Sport braucht Großereignisse. Wie wollen wir sonst den Nachwuchs motivieren? Die 72er träumen und reden heute noch davon." Eiskunstläufer Manfred Schnelldorfer (68) war 1964 Olympiasieger. Ihm ist wichtig, dass „die Olympia-Begeisterung Nachhaltigkeit zeigt".
Neben den Recken hocken zwei Mädels, die Olympia nur aus dem Fernsehen kennen, bislang. Skispringerin Melanie Faißt (21) aus Baiersbronn könnte 2014 dabei sein. Neben ihr sitzt Curlerin Stella Heiß (18) aus Rießersee. Sie wünscht sich mehr Sportstätten. Der flammendste Appell gelingt Neureuther: „Ich will, dass ein Licht auf der Landkarte aufgeht: Kommt zu uns! Wir freuen uns auf euch!"