Kommentar zum Pflegenotstand: Der wichtigste Job

Kliniken suchen händeringend nach Pflegekräften. Der AZ-Reporter Paul Nöllke über die Pflege-Engpässe.
von  Paul Nöllke
AZ-Redakteur Paul Nöllke über den Mangel an Pflegekräften.
AZ-Redakteur Paul Nöllke über den Mangel an Pflegekräften. © Daniel Bockwoldt/dpa/AZ

Das Helios-Klinikum wirbt um neue Pflegekräfte mit dem Slogan "Der wichtigste Job der Welt". Damit hat Helios sicher nicht unrecht: Pfleger haben in unserer Gesellschaft einen extrem wichtigen Job. Wenn wir oder unsere Angehörigen in einem Krankenhaus liegen, verlassen wir uns darauf, dass wir gut versorgt werden.

Wer Menschen für den "wichtigsten Job der Welt" gewinnen will, sollte sie dementsprechend behandeln: Krankenhäuser müssen Pfleger angemessen bezahlen. In einem so hart umkämpften Arbeitsmarkt reicht das allerdings nicht: Zusätzliche Anreize wie kostenlose Fortbildungen, vergünstigter Wohnraum oder flexible Dienstpläne sind nötig.

Dass Pfleger nach der Arbeit das Gefühl haben, ihre Patienten nicht gut genug versorgt zu haben, ist beunruhigend. "Der wichtigste Job der Welt" – das mag zwar richtig sein, klingt aber in Anbetracht der derzeitigen Arbeitsbedingungen fast zynisch.

Lesen Sie hier den Artikel zum Thema: Personalmangel in Münchner Klinik - Ein Pflegehelfer für 27 Patienten

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