"Komme, was wolle": Klimakleber kündigen für Dienstag neue Stachus-Blockade an

München - Am Samstag sind sieben Mitglieder der Gruppierung "Letzte Generation" nach bis zu zwei Wochen Präventivhaft aus zwei Justizvollzugsanstalten entlassen worden, zwei weitere werden "auch Weihnachten in Gewahrsam verbringen", teilte die Gruppe am Montag mit.
Letzte Generation: "Mehrere tausend Euro Strafe wurden angedroht"
Den Grund für den Freiheitsentzug sehen sie in "friedlichen Störungen des öffentlichen Lebens, mit der sie die Bundesregierung dazu auffordern, sich an Grundgesetz Artikel 20a und die eigenen Klimaschutzversprechungen zu halten".
Die Gruppe kündigte bereits für kommenden Dienstag (20. Dezember, ab 8 Uhr) eine neue Klimakleber-Aktion am Münchner Stachus an.
Damit demonstriert die "Letzte Generation" nach eigenen Angaben auch gegen "ein Verbot von Versammlungen, bei denen sich Teilnehmende an der Straße fixieren", heißt es in der Mitteilung: "Mehrere tausend Euro Strafe wurden angedroht, sollten die klimabewegten Bürger dem zuwiderhandeln. Angesichts der tausenden Menschen, die alleine dieses Jahr ihr Leben an die Folgen der Erderhitzung verloren haben, lassen sich die Unterstützer der Letzten Generation davon nicht einschüchtern."
Aktivistin Judith: "Ich werde weitermachen, komme was wolle!"
Am Donnerstag voriger Woche hatten sich vier Männer zwischen 19 und 60 Jahren auf einem Rollweg der nördlichen Start- und Landesbahn festgeklebt. Drei Frauen zwischen 30 und 42 Jahren wollten im Süden des Airports über einen Zaun steigen, was verhindert wurde. Nach der Aktion hatte das Amtsgericht wegen Wiederholungsgefahr Gewahrsam bis zum 17. Dezember angeordnet.
Auch die Androhung erneuter Präventivhaft halte die Gruppe nicht davon ab, am Dienstag den Stachus wieder zu blockieren. "Seit Jahren weiß die Regierung, dass wir mitten in der Klimakatastrophe angekommen sind", zitiert die Gruppierung Judith - eine zweifache Mutter, die den Angaben zufolge fast den ganzen November lang in der JVA Stadelheim eingesperrt war: "Ich werde weitermachen, komme was wolle! Aufhören ist keine Option. Scheitern wir daran, die Regierung an ihre obersten Pflichten zu erinnern, scheitert unsere ganze Gesellschaft."