Kombiticket MVV/P+R in München: Gewünscht, aber schwer umsetzbar

München - Mit einem Kombiticket aus Fahr- und Parkschein sollen Pendler dazu bewogen werden, ihr Auto vor den Stadttoren zu parken und auf den MVV umzusteigen. So der Inhalt eines Antrages der Stadtratsfraktionen von SPD/Volt und Die Grünen – Rosa Liste, der am 19. Oktober 2020 gestellt und nun von Clemens Baumgärtner, Referent für Arbeit und Wirtschaft, beantwortet wurde.
Baumgärtner verweist dabei auf die Zuständigkeit der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV). Diese stehe der Idee, den Bürgern ein (elektronisches) Kombiticket für MVV und P+R anzubieten, grundsätzlich positiv gegenüber. Aktuell befinde man sich in der Klärung, für welche MVV-Ticketangebote die zusätzliche Parkanbindung positiv wäre. Dabei stehen sowohl Tageskarten, als auch IsarCard-Abos im Fokus.
Kombiticket aktuell technisch schwer umsetzbar
Nach Gesprächen mit der der P+R München GmbH gebe der MVV jedoch zu bedenken, dass eine technische Umsetzung eines Kombitickets nicht problemlos vonstattengehen könne.
Das grundlegende Problem liege darin, dass die P+R München GmbH sowohl beschrankte, als auch unbeschrankte Parkanlagen betreibt. Vor allem erstere bereiten Probleme, da an den Schranken auf Magnetstreifentechnik gesetzt wird. Zudem sind die Systeme von Parkscheinvertrieb und MVV-Ticketvertrieb aktuell noch sehr unterschiedlich und daher nicht kompatibel, was die Einführung eines Kombitickets erschwert.
Derzeit werde mit technischen Dienstleistern geprüft, ob hier über eine Schnittstelle eine akzeptable Lösung gefunden werden kann. Dabei müsse jedoch auch auf den Kosten-Nutzen-Faktor geachtet werden. In einer ersten Projektphase könnten Kombitickets an unbeschrankten P+R-Anlagen angeboten werden, für weitere Überprüfungen benötige der MVV jedoch Zeit.
Das Referat für Arbeit und Wirtschaft schließt sich den Aussagen des MVV grundsätzlich an, sieht jedoch in der derzeitigen Haushaltssituation wenig Spielraum für aufwändige zusätzliche Angebote. Baumgärtner verweist auch darauf, dass durch die Corona-Pandemie die Fahrgastzahlen und die Einnahmen im ÖPNV in den vergangenen Monaten auf einem Rekordtief lagen.