Kombiticket für Park-and-Ride in München?

Grün-Rot im Münchner Rathaus hat einen Vorschlag für Pendler. Warum die MVG den als schwer umsetzbar sieht.
von  Emily Engels
Die Rathaus-SPD fordert in einem gemeinsamen Antrag mit den Grünen ein digitales Kombi-Ticket für Pendler.
Die Rathaus-SPD fordert in einem gemeinsamen Antrag mit den Grünen ein digitales Kombi-Ticket für Pendler. © Daniel Reinhardt/dpa (Archivbild)

München - Mehr als 400.000 Pendler sind täglich auf Münchens Straßen unterwegs. Damit die gar nicht erst in die Stadt hereinfahren, fordert die Rathaus-SPD jetzt in einem gemeinsamen Antrag mit den Grünen ein digitales Kombi-Ticket für Pendler. Der Vorteil am Kombi-Ticket: Pendler müssten dadurch nur eine Fahrkarte lösen — und nicht je eine fürs Parken und eine weitere für die Weiterfahrt mit S- oder U-Bahn, Bus oder Tram.

SPD-Stadtrat Nikolaus Gradl erklärt dazu: "Einmal per App gelöst, könnten Pendler ihr Auto auf einem der Park-and-Ride-Plätze abstellen und in Bus oder Bahn umsteigen." Grün-Rot geht davon aus, dass die Umsetzung des Antrags recht einfach wäre, da viele der bestehenden Park-and-Ride-Parkplätze nicht voll ausgelastet seien.

Nikolaus Gradl.
Nikolaus Gradl. © SPD

ÖPNV in spontaner Kombination mit Park-and-Ride

MVG-Sprecher Matthias Korte sieht das anders. Er sagt der AZ auf Anfrage, dass in einigen Park-and-Ride-Anlagen die Kapazitäten schon jetzt erschöpft seien. "Wir begrüßen alle Ideen, die den Umweltverbund stärken könnten, auch eine noch engere Verknüpfung zwischen Park-and-Ride und ÖPNV", sagt Korte. Daher hätten Abokunden schon heute die Möglichkeit, bei der MVG eine Jahreskarte fürs Parken zu bestellen.

"Eine Handyticket-Version für spontane Kombinationen aus Parken und ÖPNV existiert noch nicht", so Korte weiter. IT-technisch könne sicher eine Lösung gefunden werden. Doch, so erklärt der MVG-Sprecher weiter: "Es bräuchte dazu eine Finanzierung, die derzeit nicht in Sicht ist." Man werde den Antrag jedoch "prüfen und relevante Partner einbeziehen".

Die CSU-Fraktion hatte im Dezember ein mehrteiliges Antragspaket zu dem Thema geschnürt. Dabei ging es unter anderem um den Bau eines Parkhauses an der U-Bahn Studentenstadt mit Anbindung zur Autobahn und den Ausbau von Park-and-Ride-Parkplätzen, etwa in Haar. Auch sollte die Fahrt mit dem ÖPNV in Kombination mit Park-and-Ride gratis sein.

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