Kollaps in Münchens Bürgerbüros
München – „Bürgerbüros des KVR am Nachmittag geschlossen! Wegen Überfüllung sind am heutigen Dienstagnachmittag alle Bürgerbüros geschlossen“, twitterte die Stadt München – am Dienstagvormittag.
Die spontane Schließung ist ein marginaler Vorfall, aber er ist Teil eines größeren Problems. Stundenlange Wartezeiten, keine Ausgabe mehr von Wartemarken: Schon seit Monaten verkündet das Kreisverwaltungsreferat (KVR) auf seiner Website, es komme „inzwischen regelmäßig zu längeren Wartezeiten und erheblichen Einschränkungen“ in den Bürgerbüros, der Kfz-Zulassung und der Führerscheinstelle.
Im Juli forderte die Stadt sogar die Schulen auf, Kinder vom Unterricht zu befreien, wenn die Familien noch vorm Urlaub dringend Ausweispapiere für sie beantragen müssen.
Um die mehr als 5000 offenen Anträge auf Einbürgerung abarbeiten zu können, ist außerdem zur Zeit die Einbürgerungsstelle jeweils in der ersten Woche des Monats geschlossen. Gründe sind laut KVR das steigende Kundenaufkommen, anhaltende IT-Probleme und Personalengpässe. Im Sommer bewilligte der Stadtrat 70 neue Stellen für die Bürgerbüros. Doch schon damals sagte KVR-Chef Wilfried Blume-Beyerle, er rechne damit, dass sich die Situation erst im Frühjahr deutlich verbessern werde.
Wer nicht vor verschlossenen Türen stehen oder sich informieren möchte, welche Anliegen man online erledigen kann, bekommt Informationen unter www.kvr-muenchen.de oder der Servicenummer 115.
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