Kokain für Münchner Polizisten: 25-Jähriger vor Gericht

Der Angeklagte kommt mit einer Strafe von 90 Tagessätzen noch glimpflich davon.
von  John Schneider
Der Angeklagte legte früh ein Geständnis ab. (Symbolbild)
Der Angeklagte legte früh ein Geständnis ab. (Symbolbild) © Arne Dedert/dpa/Symbolbild

München - Es ist wohl nur ein kleiner Fisch, der den Ermittlern der Soko Nightlife, die Licht ins Dunkel des Münchner Polizeiskandals bringen sollen, da ins Netz gegangen ist. Eine Art Beifang, um im Fischerjargon zu bleiben.

Er verkaufte Koks an einen Polizisten

Der 25-Jährige bekam einen Strafbefehl, weil er einem Polizisten, gegen den ebenfalls ermittelt wurde, an Silvester 2019 Kokain in einer Diskothek am Lenbachplatz abgegeben hatte. Als man ihm auf die Schliche kam, wurde seine Wohnung im September 2020 durchsucht. Es fanden sich weitere 0,3 Gramm Kokain.

Die Zeugen werden entlassen

Auf diesen beiden Punkten beruht der Strafbefehl. Doch der Mann legte Einspruch dagegen ein, der Fall musste daher am Donnerstag in einer Verhandlung am Amtsgericht entschieden werden.

Gleich zum Auftakt erklärt Verteidiger Santosh Gupta, dass man den Einspruch auf die Strafhöhe beschränke. Die Vorwürfe sind damit bestätigt, eine Beweisaufnahme nicht mehr nötig. Die geladenen Zeugen werden wieder entlassen.

Frühes Geständnis 

Die Staatsanwältin fordert am Ende der äußerst kurzen Verhandlung eine Geldstrafe von hundert Tagessätzen, damit wäre der 25-Jährige vorbestraft. Sein Anwalt hält dagegen, erklärt, dass maximal 90 Tagessätze eine angemessene Strafe seien. Dafür spreche das frühe und überschießende Geständnis seines Mandanten.

Das denkt auch die Richterin. Und verurteilt den Arbeitssuchenden zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu je 15 Euro, also 1350 Euro.

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