Körperverletzung! Razzia in SM-Studios

Polizei ermittelt gegen Dominas: Sie sollen Betäubungsmittel gespritzt haben
von  ah
"Alarm im Darm"
"Alarm im Darm" © dpa/Stephan Jansen

München - Großrazzia in der Münchner Sado-Maso-Szene: Bei einer Durchsuchung zweier Domina-Studios und mehrerer Privatwohnungen hat die Polizei große Mengen des verschreibungspflichtigen Präparats Procain gefunden.

Sechs Dominas sowie ein 47-Jähriger, der mit einer der Frauen liiert ist, stehen unter Verdacht, das Schmerz- und Betäubungsmittel ihren Kunden gespritzt zu haben. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz. Denn: Nur Ärzte dürfen Procain verabreichen. Es wird unter die Haut gespritzt, wirkt dort gefäßerweiternd. Das Schmerzmittel verwenden auch Zahnärzte. Aber auch in der „SM”-Szene wird Procain angewandt, „um härtere Praktiken auszuhalten”, berichtet die Münchner Polizei. Wie die Beschuldigten das Mittel erworben haben, ist unklar – womöglich aus dem Ausland. In deutschen Apotheken gibt’s die Ampullen nur gegen Rezept. 100ml kosten etwa 15 Euro. Nur in Mini-Dosen und einer Kapsel beigemischt ist Procain rezeptfrei.

Stolze 100 Flaschen hat die Polizei bei einer der Beschuldigten (34) aber jetzt gefunden. Sowie größere Mengen bei ihrer Kollegin (42) – dazu mehrere zehntausend Euro Bargeld, wohl Einnahmen aus dem Domina-Studio, und eine kleine Menge Haschisch. Womöglich spritzten die Dominas den Kunden das Mittel in die Venen – das kann lebensbedrohend sein. Der 47-Jährige legte die Kanülen. 

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