Koch rettet Frau vor gefährlichem Räuber - Täter auf der Flucht

Ein Koch schlägt einen Räuber mit einem Pizza-Schieber nieder, als der eine Verkäuferin im Laden nebenan ausraubt und mit der Beute aus fliehen will. Dann geht's weiter wie im Drehbuch. Der Täter ist auf der Flucht.
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Rashid Hawre Rahim (links) hat den Räuber, der Giulia G. (22) überfallen hat, mit einem Pizza-Schieber niedergeschlagen.
Daniel von Loeper Rashid Hawre Rahim (links) hat den Räuber, der Giulia G. (22) überfallen hat, mit einem Pizza-Schieber niedergeschlagen.

Ein Koch schlägt einen Räuber mit einem Pizza-Schieber nieder, als der eine Verkäuferin im Laden nebenan ausraubt und mit der Beute aus fliehen will. Dann geht's weiter wie im Drehbuch. Der Täter ist auf der Flucht.

München - Rashid Hawre Rahim hört Freitag gegen 18.30 Uhr aus dem Laden neben seinem Pizza-Service in der Lindwurmstraße eine Frau, die um Hilfe schreit. Der 36-Jährige schnappt sich einen Pizza-Schieber und rennt sofort los. Im Haushaltsladen Sewa gleich nebenan sieht Giulia G. direkt in die Mündung einer schwarzen Pistole. „Er hat sie mir an den Mund gehalten, dann genau zwischen die Augen und schließlich gegen die Schläfe“, erzählt die 22-Jährige.

"Ich fürchte nur einen - und das ist mein Gott"

Der Täter will Geld. Doch die Kasse ist bereits abgerechnet, das Fach leer. „Wo ist das Geld?“, schreit der junge Bursche. Die Verkäuferin weiß nicht, ob die Waffe in seiner Hand echt ist. „Im Keller“, antwortet sie. Mit vorgehaltener Waffe zwingt er Giulia G., sie nach unten zu begleiten. „Ich bring dich um“, droht er. Die Verkäuferin drückt ihm einige Hundert Euro in die Hand. Plötzlich gerät der Räuber in Panik. Er hat das Gefühl, im Keller in der Falle zu sitzen. Er rennt nach oben. Die 22-Jährige schreit, so laut sie kann. Im selben Moment stürmt Rashid Hawre Rahim in den Laden. „In Deutschland helfen sich alle gegenseitig“, sagt der in München lebende gebürtige Iraker. „Das find ich gut und deshalb helfe ich auch immer gerne.“ Rashid sieht den Räuber, einen jungen Burschen, gerade mal 16 Jahre alt und wie Rashid aus dem Irak.

Alles geht blitzschnell. Rashid handelt, ohne sich großartig Gedanken zu machen, in welche Gefahr er sich begibt. „Ich fürchte nur einen“, sagt er, „und das ist mein Gott Allah.“ Rashid holt mit dem Pizza-Schieber im großen Bogen aus und verpasst dem Räuber einen wuchtigen Schlag auf den Kopf. Der Schieber zerbricht. Der 16-Jährige geht blutend zu Boden.

Minuten später trifft die Polizei ein und nimmt den Räuber fest. Der 16-Jährige ist ein polizeibekannter Intensivtäter mit über 20 Eintragungen. Er ist Schüler, lebt seit Jahren in München. Die Eltern haben über das Bürscherl längst die Kontrolle verloren. 2014 begann es mit Laden- und Radldiebstahl. Später kamen Raub und Schlägereien dazu.

Polizei bestätigt: Vergewaltiger ist Serientäter

Der 16-Jährige kommt in die Notaufnahme der Klinik in der Nußbaumstraße. Seine Platzwunde muss genäht werden. Zudem besteht der Verdacht auf eine Schädelfraktur. Zwei Polizisten bewachen den Verdächtigen. Als Samstagabend ein Pfleger die Wunde versorgt, müssen sie den Raum kurz verlassen. Das nützt der 16-Jährige, rennt zum Fenster, öffnet es und springt aus dem ersten Stock. Vier Meter tiefer landet er in der Freiheit und läuft in der Dunkelheit davon.

Der Räuber hat bei seiner waghalsigen Flucht nur Socken an den Füßen. Sein Kopf ist wegen der Wunde fast komplett kahlgeschoren. Die Fahndung nach ihm läuft auf Hochtouren. Ihm droht eine lange Haft.

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