Knorke! Münchner Rathaus ziert Berlins Telefonbuch

Echt toll, das neue Berliner Telefonbuch, zumindest für die Münchner. Der Verlag verwechselte Fotos und die Berliner wollen jetzt auch gleich die Bürgermeister tauschen. Schuld an allem sind Hessen.
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MÜNCHEN/BERLIN - Echt toll, das neue Berliner Telefonbuch, zumindest für die Münchner. Der Verlag verwechselte Fotos und die Berliner wollen jetzt auch gleich die Bürgermeister tauschen. Schuld an allem sind Hessen.

Die große magentafarbene Schrift ist gut zu lesen, knapp ein Drittel der Nummern wurde aktualisiert – und das Rathaus auf dem Cover ist auch sehr schön. . . Moment. Das Rathaus in Berlin ist rot. Aus Ziegeln. Auf dem neuen Telefonbuch 2008, Band L-Z, prangt aber ein hellgraues Gebäude – tatsächlich, es ist das Münchner Rathaus! Wie gesagt: Echt gelungen, das Buch. Für die Münchner jedenfalls.

Ohne es zu wollen, hat sich ihr Rathaus auf 700000 Ausgaben des Telefonverzeichnisses der Hauptstadt geschlichen. Schuld daran sind wiederum Hessen. Ein Mitarbeiter des Frankfurter Verlag TVG, der die Telefonbücher Berlins, Hamburgs und Münchens verlegt, hat laut TVG-Sprecher Frank Wenz „leider“ zwei Bilddateien vertauscht.

Auslieferung heimlich, still und leise

Der Firma fiel das erst auf, als die dicken Schinken in Druck waren. TVG blieb nichts anderes übrig, als die Bücher an die Postfilialen auszuliefern – heimlich, still und leise, jedenfalls steht in der Pressemitteilung auf der Homepage des Verlags kein Hinweis auf das kleine Missgeschick. Im Nachhinein ist der Verlag untröstlich: Das Ganze sei natürlich „ein sehr bedauerlicher Fehler“, sagte Sprecher Wenz.

Immerhin ist wenigstens der erste Band, in dem die Buchstaben A-K aufgeführt sind, in Ordnung. Da ist auf dem Einband der Hauptbahnhof zu sehen. Diesmal wirklich der aus Berlin. Die Berliner schämen sich jetzt ein bisschen. „Vielleicht könnten wir die Bürgermeister auch gleich wechseln“, schreibt einer im Internet-Forum des „Tagesspiegels“. Ein anderer meint: „So was kann nur in Berlin passieren!“ Die Stadtverwaltung, die in Berlin Senat heißt, nimmt die Nord- Süd-Posse dagegen ganz locker. Sie ist ja nicht schuld. Die Stadt sei für Telefonbücher nicht zuständig, sagt Senatssprecher Richard Meng der AZ – und scherzt: „Das Mindeste,was wir jetzt verlangen können, ist, dass auf das nächste Münchner Telefonbuch unser Rotes Rathaus kommt.“

Träum’ weiter, Berlin! Die Hauptstädter müssen jetzt ein Jahr lang das falsche Rathaus auf dem Telefonbuch ertragen – erst dann gibt es die nächste Neuauflage. Dann bitte mit der Allianz Arena, ok?

Thomas Gautier

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