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Knapp ein Kilo Kokain entdeckt: Brüder dealen und ziehen Eltern mit hinein

Der Münchner Polizei ist ein Schlag gegen zwei dealende Brüder gelungen. Die Wohnungen von Mutter und Vater dienten dabei als Depots. Fahnder fand jetzt 80.000 Euro und knapp ein Kilo Kokain.
von  Ralph Hub
Bei den Wohnungsdurchsuchungen stellte die Polizei rund 900 Gramm Kokain sicher. (Symbolbild)
Bei den Wohnungsdurchsuchungen stellte die Polizei rund 900 Gramm Kokain sicher. (Symbolbild) © Christian Charisius/dpa

München - Nach außen hin führten der 30-Jährige und sein ein Jahr jüngerer Bruder ein unauffälliges Leben. Doch dann gerieten sie ins Visier von Münchner Drogenfahndern. Bei einer Kontrolle wurden rund 80.000 Euro und jede Menge Drogen gefunden.

Die beiden Brüder haben, so der Verdacht der Kripo, einen schwunghaften Handel mit Kokain, Marihuana und Haschisch betrieben. Bei einigen Kunden machten sie Hausbesuche und brachten den Stoff an die Tür.

Drogenhandel: Tatverdächtige in der Landsberger Straße gestellt

Drogenfahnder beschatteten die Brüder – am Montag vergangener Woche schlugen sie zu, wie die Polizei jetzt mitteilte. In einem Audi Q5 steuerten die Verdächtigen den Parkplatz des Textildiscounters Kik in der Landsberger Straße an. Neben den beiden Brüdern saß in dem SUV auch ein Kunde, ein 29-Jähriger aus Dachau.

Bei der Festnahme der Verdächtigen funkte ein völlig unbeteiligter Passant dazwischen. Er filmte die verdeckten Drogenfahnder und störte die Polizeiaktion. Als die Beamten ihn kontrollierten, wurde er gewalttätig. Gegen den Münchner wird nun wegen Beleidigung, tätlichen Angriffs und Widerstand ermittelt.

900 Gramm Kokain und 700 Gramm Marihuana gefunden

Die Drogenfahnder durchsuchten die Wohnungen der Brüder in Pasing und im Hasenbergl. Dabei stießen die Ermittler auf 900 Gramm offenbar noch unverschnittenes Kokain. Im Straßenverkauf kostet ein Gramm rund 100 Euro. Das sichergestellte Kokain dürfte deutlich mehr wert sein. "Das hängt vom Reinheitsgehalt ab, die Laboranalyse ist noch nicht abgeschossen", sagt Thomas Herrnberger, Vize-Chef des Drogendezernats.

Zudem wurden 700 Gramm Marihuana und 40 Gramm Haschisch gefunden. Woher die Drogen stammen, ist unklar.

Was wussten die Eltern von den Drogengeschäften ihrer Kinder?

Auch die Eltern der verdächtigen Brüder bekamen Besuch von der Polizei. Der 29-Jährige lebt noch bei seinem Vater im Hasenbergl. Die Mutter (46) hat eine Wohnung in Pasing. In den drei Wohnungen wurden Drogen sichergestellt. Wie tief die Eltern in den illegalen Geschäften stecken, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Es sei schwer vorzustellen, dass sie von den Drogengeschäften nichts mitbekommen haben, heißt es beim ermittelnden Kommissariat K83.

Der 30-Jährige gilt als Hauptverdächtiger, er sitzt inzwischen in U-Haft in einer Justizvollzugsanstalt. Der Rest der Familie befindet sich derzeit in Freiheit.

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