Klo-Mann unterschlägt am Hauptbahnhof München 425.000 Euro Toilettengeld!

Ein Putzmann (63) soll am Münchner Hauptbahnhof 425.000 Euro Toilettengeld unterschlagen haben. Die Details, wie er und seine Komplizin vorgegangen sein sollen, sind pikant.
John Schneider |
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Die Angeklagten und ihre Anwältinnen.
Daniel von Loeper Die Angeklagten und ihre Anwältinnen.

München - Wer einmal den unwiderstehlichen (Harn-)Drang verspürte, weiß sie zu schätzen: Die nicht ganz so stillen Örtchen am Hauptbahnhof. Für kleines Geld können sich Reisende dort erleichtern. Doch an der Toilettenanlage am Gleis 11 ist es jahrelang nicht mit rechten Dingen zugegangen.

Erster Gerichts-Tag:  Angeklagter äußert sich nicht

Ein Putzmann (63) soll über 425 000 Euro in Münzen unterschlagen und für sich ausgegeben haben. Am Dienstag begann am Landgericht der Prozess wegen Unterschlagung. Der Angeklagte mag nichts zu den Vorwürfen sagen.

Für die Ermittler aber ist klar, dass Stjepan K. (63) systematisch Kleingeld aus den Toilettenautomaten eingesackt und aufs eigene Konto eingezahlt hat. Den Schlüssel für die Automaten hatte er von seiner Lebensgefährtin zur Verfügung gestellt bekommen.

Beide arbeiteten für dasselbe Unternehmen. Die mutmaßliche Komplizin Jadranka J. (57) sitzt daher wegen Beihilfe neben ihm auf der Anklagebank. Die Frau bestätigt am Dienstag, dass sie Zugang zu den Schlüsseln für den Automaten und die darin befindlichen Geldkassetten hatte und Stjepan K. die Schlüssel auch oft für jeweils kurze Zeit gegeben hat. Ihre Firma habe sie davon unterrichtet.

Vorwurf: Geklautes Toilettengeld in Geldsäcken

Der Grund: Sie sei aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage gewesen, die schweren Geldsäcke von der Toilettenanlage zu ihrem Büro quer durch die Bahnhofshalle zu tragen. Dass sie von den Diebstählen wusste, bestreitet die 57-Jährige vor Gericht.

Sie könne sich auch nicht erklären, wie eine derartig hohe Summe an Kleingeld zusammenkommen kann. Am Tag würden etwa 800 Menschen, die Anlage nutzen und jeweils einen Euro zahlen. Die Angeklagte findet auch das Verhalten ihrer Firma dubios.

Prozess um Toilettengeld geht weiter

Wie könne es sein, dass keiner der für die Finanzen zuständigen Mitarbeiter Verdacht schöpfte? Sie selber habe die Einnahmen nicht überprüfen können, da sie keine Münzzählmaschine zur Verfügung hatte. Der Prozess um den Betrug mit der Notdurft wird fortgesetzt.

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