Klinikgutachten: CSU will eine offene Debatte

MÜNCHEN - OB Ude bestreitet, dass das Gutachten von Roland Berger ein Geheimpapier sei: Rot-Grün lehnt eine Diskussion aber ab. Am 8. Dezember wird der neue Chef gewählt
Erst höhnte OB Christian Ude am Mittwoch im Stadtrat, das neue Gutachten von Roland Berger über die städtischen Kliniken sei „kein Geheimpapier“. So hatte die AZ am Mittwoch exklusiv getitelt. Trotzdem wurde eine Diskussion darüber – aus formalen Gründen – nicht zugelassen.
Die CSU hatte einen Dringlichkeitsantrag gestellt, über das 200 Seiten-Papier informiert zu werden. Es wird – anders als Ude es darstellt – nicht öffentlich gemacht. Jedes einzelne Exemplar für die Aufsichtsräte ist auf jeder Seite mit deren Namen gekennzeichnet – und wegen der Vertraulichkeit traut sich keiner, es weiterzugeben.
Wie geht es weiter? Am Freitag wird der Aufsichtsrat über das Gutachten und die Umorganisation der städtischen Klinikum GmbH diskutieren.
Am 8. Dezember soll der Aufsichtsrat einen neuen Klinik-Chef wählen (nach der Satzung ist es das alleinige Recht des Aufsichtsrats). Vier Kandidaten, allesamt Klinikleiter, stehen zur Wahl, die ein Headhunter bundesweit gesucht hat. Zusammen mit dem künftigen Chef wird die Strukturreform geplant und umgesetzt. Und mit ihm werden neue Geschäftsführer eingestellt. wbo