Klinge ins Herz gerammt: Kellner-Streit eskaliert
MÜNCHEN - Zwei Kellner haben sich in einem Lokal in der Sendlinger Straße gestritten, dann ist die Prügelei eskaliert: Einer griff zu einem Messer und rammte seinem Opfer die Klinge mitten ins Herz. Der Mann schwebt in Lebensgefahr.
Etwa 30 Gäste saßen am Donnerstagabend im Bella Italia im Asamhof bei Pasta und Pizza, als ein Kellner plötzlich einem Kollegen ein Messer ins Herz rammte.
Die Italiener hatten erst im Gastraum lautstark gestritten, dann gingen sie in den Keller, wo sich auch die Toiletten befinden. Dort zog der eine Kellner (39) plötzlich ein Messer und stach seinen Kollegen (41) nieder. Danach rannte er davon. Kollegen alarmierten sofort den Rettungsdienst. Einem Notarzt gelang es, das stark blutende Opfer zu reanimieren. Der Mann musste notoperiert werden. Am Freitag bestand noch Lebensgefahr.
Am Tag nach der Messerstecherei herrschte im Restaurant wieder Hochbetrieb, die Gäste ahnten nichts. Doch die Kellner waren noch sichtbar schockiert. „Nicht einmal im Traum hätten wir ihm so etwas zugetraut“, sagt ein Angestellter über den Messerstecher. „Es ging um nichts!“
Angeblich hatte der eine den anderen angerempelt, daraufhin sei das Wort „Blödmann“ gefallen. Der Auslöser? Die Mordkommission wollte sich zum Motiv noch nicht äußern.
Opfer und Täter hatten bereits seit mehr als einem Jahr in der Bella Italia-Filiale im Asamhof zusammen gearbeitet. Zwischen den Männern soll es schon einmal Streit gegeben haben.
Nach dem Mordversuch sperrte die Polizei das Lokal für mehrere Stunden ab, die Personalien aller Anwesenden wurden aufgenommen, um sie als Zeugen vernehmen zu können. Der Messerstecher war zunächst flüchtig. Am Freitagvormittag fassten Zielfahnder der Polizei den 39-Jährigen, als er durch Bogenhausen lief. Er leistete keinen Widerstand.
„Wir beten alle, dass unser Kollege wieder gesund wird“, sagte ein Bella Italia-Mitarbeiter zur AZ. Im Krankenhaus betet die Frau des Schwerverletzten. Das Paar hat eine dreijährige Tochter, das zweite Kind ist unterwegs. Nina Job
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