Klimakleber in der Pinakothek in München: Keine sichtbaren Schäden an Rubens-Gemälde

München - Eine Klebeaktion von Klimaaktivisten am Rahmen eines Rubens-Gemäldes in der Alten Pinakothek in München hat nach Aussage einer Sachverständigen keine sichtbaren Spuren hinterlassen.
Schäden an der hauchdünnen Goldschicht des Rahmens und an der darunterliegenden Schicht seien so ausgebessert worden, dass normale Besucher sie nicht mehr erkennen könnten, sagte eine Restauratorin am Montag in einem Prozess gegen drei Männer vor dem Amtsgericht München.
Klimakleber in München vor Gericht: An Rubens festgeklebt
Zwei 25 und 60 Jahre alten Angeklagten wird gemeinschädliche Sachbeschädigung vorgeworfen. Sie hatten ihre Fingerspitzen im August 2022 mit Sekundenkleber am Rahmen des Gemäldes "Der Bethlehemitische Kindermord" von Peter Paul Rubens (1577-1640) festgeklebt, wie sie selbst einräumten.
Bei einem 24-Jährigen, der die Klebeaktion nach eigenem Bekunden gefilmt hatte, geht es um Beihilfe. Als Motivation nannten die drei die Untätigkeit der Politik angesichts der Entwicklung des globalen Klimas.
Tausende Euro Schaden: Doch Verteidigung der Klimakleber spricht von Aktionskunst
Nach Ansicht der Verteidigung wurde der Rahmen durch den Vorfall aufgewertet. Es handele sich um ein Unikat der Aktionskunst, sagte die Verteidigerin des 60-jährigen.
Der Anklage zufolge minderte die Aktion dagegen den auf bis zu 50.000 Euro geschätzten Wert des Rahmens um etwa 5.000 Euro. Die Schäden an der gewebten Wandbespannung hinter dem etwa drei mal zwei Meter großen Gemälde durch kleine Kleber-Spritzer bezifferten die Ermittler mit rund 6.000 Euro.