Klima-Kleber sorgen für Chaos in München: Jetzt greift die Stadt durch

Nachdem am Donnerstag Proteste der "Letzten Generation" einen großen Teil des Verkehrs in München lahmgelegt hatten, zieht die Stadt nun Konsequenzen. Da auch Rettungskräfte von den Demonstrationen betroffen seien, verbiete man ab sofort das Festkleben auf den Straßen in der Stadt.
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Viele Verkehrsteilnehmer waren aufgebracht und machten das auch gegenüber den Aktivisten deutlich.
Viele Verkehrsteilnehmer waren aufgebracht und machten das auch gegenüber den Aktivisten deutlich. © Daniel von Loeper

München - In knapp zwei Wochen beginnt in München wieder die Automesse IAA – doch schon jetzt kommt es an zahlreichen Stellen in München zu Protestaktionen verschiedener Klima-Aktivisten. Vor allem die "Letzte Generation" ist seit Donnerstag in der Stadt aktiv, man wolle München zur "Protesthochburg" machen, kündigten die Aktivisten bereits im Vorfeld an.

Klima-Proteste in München: Rettungskräfte zu spät am Einsatzort

Am Donnerstag und auch Freitag klebten sich Aktivisten immer wieder auf der Fahrbahn fest – und das an mehreren Orten in der Stadt. Die Protest-Stellen wählen die Klima-Kleber dabei gezielt aus, häufig kleben sie sich an Auf- oder Abfahrtsstraßen sowie Verkehrsknotenpunkten fest, um für möglichst große Beeinträchtigungen zu sorgen. Durch diese Form des Protests kommt es oft dazu, dass Rettungskräfte ihren Einsatzort nicht rechtzeitig erreichen können. Die Stadt greift deshalb nun durch und hat eine Allgemeinverfügung erlassen.

Nach Demos am Donnerstag: "Klebe-Verbot" bis zum Ende der IAA

Von Freitag bis zum Ende der IAA am 12. September soll die Verfügung dabei gültig sein. Das entspricht auch dem Zeitraum, in dem die "Letzte Generation" Proteste in der Stadt angekündigt hatte. Dieser Schritt sei notwendig gewesen, um Rettungseinsätze nicht zu gefährden, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Mit dieser Maßnahme habe man bewusst bis zum Ende des ersten Protesttages gewartet, um abzuwägen, ob sie wirklich notwendig sei, da eine Allgemeinverfügung einen "massiven Eingriff in die Grundrechte" darstelle – und das nehme man nicht leichtfertig hin. Nachdem die Aktivisten auch am Freitag direkt wieder mit ihren Klebe-Aktionen für Polizeieinsätze und Verkehrsbehinderungen gesorgt hatten, sah sich die Stadt dazu gezwungen, die Allgemeinverfügung zu erlassen.

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Klima-Kleber: 14 unangemeldete Demos am Donnerstag in München

Insgesamt gab es am Donnerstag 14 unangemeldete Klebe-Proteste. Auch versprochene Rettungsgassen hätten dabei in der Praxis laut Stadt nicht funktioniert. Somit gefährdetet diese nicht angemeldeten Aktionen das Leben Dritter, heißt es weiter. "Das Versammlungsrecht endet da, wo es das Leben Anderer bedroht", schreibt das Rathaus.

Für Teilnahme an Klima-Protesten droht hohe Strafe

Von der Verfügung betroffen ist eine Reihe an Straßen in München, sowie die Autobahnen und Autobahnbrücken – um welche genau es sich handelt, steht in der Allgemeinverfügung. Dabei ist sowohl das Organisieren, als auch die Teilnahme an solchen Demos verboten – auch eine "Mitführ-Verbot" von Sekundenkleber werde überprüft. Die Strafe bei einer rechtswidrigen Teilnahme liegt aktuell bei 3.000 Euro.

Gespaltene Meinungen zu Klima-Protesten

Die Münchner sind von den Demonstrationen größtenteils eins – genervt. Auf Social Media und auch unter den Artikeln zahlreicher Medien tun sie ihren Unmut kund. Ein User bezeichnet die Klima-Kleber unter einem AZ-Artikel als "Kriminelle". Andere forderten schon am Donnerstag die Einführung einer "Vorbeuge-Haft". Unterstützer der Aktionen geben den Demonstranten aber auch Recht – solche Proteste seien für sie der einzige Weg, um etwas zu bewirken.

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79 Kommentare
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  • Zkritiker am 26.08.2023 14:40 Uhr / Bewertung:

    Auf dem Bauernhof groß geworden war und ist ein vernünftiger Umgang mit der Natur und versuche zeitlebens, Nachhaltigkeit zu leben ! Die Unverantwortlichen Maßnahmen von,, der letzten Generation " sehe ich als Unerlaubter Eingriff in das öffentliche Leben ! Vor Allem, weil Sie ja Schäden verursachen, für die Sie persönlich nicht aufkommen könnten und der schweren Behinderung von Polizei, Rettungsdienst, etc. Ich verlange eine strikte Strafe mit VOLLSTÄNDIGER Wiederherstellung Ihnes verursachten Schadens ! Falls Ich durch Ölverlust etc eine Straße beschädigen würde, müsste ich ja auch für den Schaden aufkommen ! Wir haben genug Gesetze, dann muss man die jetzt einfach mal durchsetzen ! Und nicht die,, KLEBERBANDE" weil bei denen nichts zu holen ist, Freisprechen!? Lt. Insider sollen KLEBER z.T. aus den Töpfchen fossilen Energiekonzerne bezahlt werden. Greift endlich wieder durch,alles hat seine Konsequenzen !!!

  • Der wahre tscharlie am 26.08.2023 15:28 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Zkritiker

    Also, beim ersten Satz müssen wir doch noch ein bills an der Formulierung arbeiten....
    Aber ganz seltsam wird mit dieser Aussage von dir....." Lt. Insider sollen KLEBER z.T. aus den Töpfchen fossilen Energiekonzerne bezahlt werden."

    Willst du uns jetzt da mitteilen, dass der Autofahrer mit der nächsten Tankfüllung die Kleber bezahlt werden?
    Wenn dem so wäre, dann gibts doch nur eins......Auto stehen lassen, dann gibts auch kein Geld mehr für die Kleber.

  • BBk am 27.08.2023 11:27 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Leider werden die Tscharliesmen immer seichter

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