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Klimaaktivisten der Letzten Generation in München besprühen Weihnachtsbaum am Sendlinger Tor

"Besinnlich in die Katastrophe": Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation haben auf dem Weihnachtsmarkt in München einen Christbaum orange eingefärbt.
von  Ralph Hub
Auch in München: In mehreren Städten in ganz Deutschland färbten Unterstützer der Gruppe "Letzte Generation" Weihnachtsbäume an zentralen öffentlichen Plätzen mit oranger Warnfarbe ein.
Auch in München: In mehreren Städten in ganz Deutschland färbten Unterstützer der Gruppe "Letzte Generation" Weihnachtsbäume an zentralen öffentlichen Plätzen mit oranger Warnfarbe ein. © Ruth Frömmer

München - Mit zwei Feuerlöschern, die sie zu Farbspritzen umgebaut hatten, sind am Mittwochvormittag zwei Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation auf dem Weihnachtsmarkt am Sendlinger Tor aufgetaucht. 

Letzte Generation besprüht Weihnachtsbaum in München: "Besinnlich in die Katastrophe"

Die beiden Männer besprühten den kompletten Baum bis rauf zur Spitze mit oranger Farbe. Dazu entrollten die Männer ein Banner auf dem stand: "Besinnlich in die Katastrophe? Nächstenliebe = Klimaschutz!"

Ähnliche Aktionen fanden zeitgleich in sechs weiteren Großstädten in Deutschland statt, in Nürnberg, Berlin, Oldenburg, Kiel, Leipzig und Rostock.

CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl: "Das ist eine riesige Sauerei"

Simon Lachner, Sprecher der Letzten Generation erklärte dazu: "Inmitten blinkender Lichter, glänzendem Schmuck und festlicher Stimmung lässt es sich leicht vergessen: Wir rasen mit Vollgas in die Katastrophe und unsere Regierungen scheitern in Dubai gerade krachend daran, die Notbremse zu ziehen."

Die CSU im Rathaus reagierte mit massiver Kritik an der Aktion der Umweltschützer. "Sie zeigt, wie weit sich die Klima-Kriminellen inzwischen radikalisiert und von normalen Menschen entfernt haben", sagte CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl. "Das ist eine riesige Sauerei, den Menschen die Weihnachtsfreude zu verderben."

In Berlin traf es einen großen Weihnachtsbaum vor dem Bundesrat 

Die Polizei setzte die beiden Klimaaktivisten am Sendlinger Tor fest. Ihre Personalien wurden überprüft. Gegen beide wurde in Verfahren wegen Sachbeschädigung eingeleitet, wie eine Polizeisprecherin der AZ bestätigte. Die orange Farbe wurde später mit einem Wasserschlauch abgespritzt.

Auch in München: In mehreren Städten in ganz Deutschland färbten Unterstützer der Gruppe "Letzte Generation" Weihnachtsbäume an zentralen öffentlichen Plätzen mit oranger Warnfarbe ein.
Auch in München: In mehreren Städten in ganz Deutschland färbten Unterstützer der Gruppe "Letzte Generation" Weihnachtsbäume an zentralen öffentlichen Plätzen mit oranger Warnfarbe ein. © Ruth Frömmer

Das Brandenburger Tor und die Weltzeituhr in Berlin hatten in den vergangenen Monaten bereits orangefarben geleuchtet, nachdem Klimaschützer sie besprüht hatten.

In Berlin traf es am Vormittag einen großen Weihnachtsbaum vor dem Bundesrat nahe dem Potsdamer Platz. Besprüht wurde nach Angaben der Klimaaktivisten auch ein aufwändig geschmückter Baum in der Leipziger Mädlerpassage.

Die Letzte Generation demonstriert und protestiert seit Anfang 2022 mit Straßenblockaden und weiteren Aktionen für mehr Klimaschutz. Zahlreiche Ermittlungsverfahren und Prozesse laufen gegen Mitglieder der Gruppe, viele wurden bereits verurteilt.

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