Kita-Plan von Dieter Reiter: Ein sehr guter Ansatz

Nein, die Lösung aller Probleme junger Eltern in München sind Dieter Reiters Kita-Pläne nicht. Schließlich verkündete er am Dienstag keine Garantien auf den Betreuungsplatz um die Ecke plus bezahlbare 4-Zimmer-Wohnungen – und auch keine Abend-Kita-Offensive.
Endlich zeigt sich die Politik mal lebensnah
Und doch ist Reiters Plan eine sehr, sehr gute Nachricht für sehr viele Münchner Familien. Das gilt ganz praktisch: mehrere Hundert Euro mehr in der Familienkasse können etwa für Mütter und Väter mit zwei Kindern, ein Elternteil voll berufstätig, eines in Teilzeit, entscheidend sein, in der Stadt bleiben zu können.
Es gilt aber auch symbolisch: Endlich zeigt die Politik mal lebensnah, dass sie die Probleme der breiten Mittelschicht verstanden hat. Denn die hat in München zu kämpfen wie nirgends sonst in Deutschland. Insofern ist auch erfreulich, dass sich die CSU bei dem Thema inzwischen als Antreiber sieht, am Dienstag gleich nachlegte, die kostenlose Kita für alle als Ziel ausgab.
Denn die Stadt wird den Durchschnittsverdienern in den nächsten Jahren nicht in großer Anzahl bezahlbare Wohnungen bauen können, schon deshalb, weil der Platz fehlt. Umso wichtiger, dass sie Preise senkt. Bei der Kinderbetreuung anzusetzen, ist da ein sehr effizienter Plan. Und hoffentlich wirklich der Beginn einer Politik, die ernsthaft in den Blick nimmt, was Münchens größtes Problem ist: mittelfristig nicht zu einem öden Reichen-Ghetto zu verkommen. Das sich die Alteingesessenen nicht mehr leisten könnten. Und ganz normale Familien mit Kindern auch nicht.
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