Kirche als Service-Desk fürs Seelenheil? Der Bedarf ist groß
Die Abstimmung mit den Füßen ist seit Jahren in vollem Gange - immer mehr Schäfchen kehren ihrer Kirche den Rücken. Missbrauchsskandale und deren viel zu späte und dann auch noch mangelhafte Aufarbeitung sowie die immer noch abseitige Stellung der Frau wirken wie Brandbeschleuniger in den Diözesen.
Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus
Wobei die Kirchenflucht kein katholisches Phänomen ist. Auch die Protestanten werden - trotz anderer Strukturen - von einer breiten Austrittswelle gebeutelt.
Hauptmotivation, der Kirche den Rücken zu kehren, ist und bleibt halt das Finanzielle. Ein paar Hundert Euro pro Jahr mehr oder weniger - das fällt einfach ins Gewicht.
Aber es gibt auch Kirchen, die jeden Sonntag voll waren vor (und wieder voll sein werden nach) Corona. Ob nun ein Pfarrer Schießler in St. Maximilian oder ein Pater Kern in St. Michael - es ist schon auch eine Frage des Personals, ob die Schäfchen kommen. Oder eben nicht. Ob davon auch alle Kirchensteuerzahler sind, darf bezweifelt werden, ist aber zweitrangig.
Seelentröster: Kirche muss aktiv auf Menschen zugehen
Die Kirche, vor allem die katholische, wird noch sehr viel mehr auf die Menschen zugehen müssen - erste vielversprechende Ansätze seit der Pandemie gibt's ja -, und sie schlicht annehmen.
Nicht so, wie sie vielleicht sein sollten, sondern als das, was sie sind: als Sinn- und Trostsuchende, denen mit christlicher Spiritualität, Mitmenschlichkeit und praktischem Beistand geholfen werden kann. Kirche als Service-Desk fürs Seelenheil? Der Bedarf ist groß. Gerade in der Großstadt.
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