Kindergarten fürchtet um Fortbestand: Zittern bei Hänsel & Gretel

Kindergarten in der Menterschwaige fürchtet weiter um seinen Fortbestand.Katrin Fromm von „Hänsel & Gretel“: „Wir haben wieder wahnsinnige Angst. Aber ich bin überzeugt, dass eine Lösung gefunden wird.“
MÜNCHEN Bei dem Märchen von Hänsel und Gretel weiß man lange nicht, ob die Geschichte für die Kinder gut ausgeht. Dasselbe gilt für die gleichnamige Einrichtung in der Menterschwaige. Schon vor über einem Jahr hat die AZ über den Kindergarten in der Wunderhornstraße berichtet, der Angst haben muss, seine Bleibe zu verlieren. Daran hat sich nichts geändert. Dabei war die Lösung ganz nah...
Was ist das Problem? Das Gebäude, in dem „Hänsel & Gretel“ seit 16 Jahren untergebracht ist, gehört einer städtischen Stiftung. Die Stiftungsverwaltung erhielt den Stadtratsauftrag, sich ihre Immobilien genau anzusehen. Könnten sie rentabler eingesetzt werden, um damit mehr Hilfe für Notleidende zu erwirtschaften? Genau dieser Prüfung sollte die Wunderhornstraße unterzogen werden. Seither herrscht im Kindergarten höchste Alarmstufe.
Doch die Stadt hat durchaus den Willen, die Einrichtung zu erhalten. Die Verwaltung fand einen Weg: Am Donnerstag wollte das Sozialreferat den Stadtrat beschließen lassen, dass das Schulreferat das Gebäude kauft – damit wäre es kein Stiftungseigentum mehr und könnte weiter an den Kindergarten vermietet werden.
Doch dann wurde der Tagesordnungspunkt abgesetzt. Warum? Die Landtagsabgeordnete Julika Sandt (FDP) hatte sich eingeschaltet und beantragt, das Anwesen unter Denkmalschutz zu stellen. Mit Erfolg. Die Konsequenz: „Jetzt fangen wir wirklich wieder von vorne an“, sagt Sozialrefernt Frieder Graffe. Die Behörden müssen neu verhandeln, was den Wert der Immobilie angeht. Und ob sich der Denkmalschutz mit einer Nutzung als Kindergarten verträgt. In der nächsten Woche gibt es dazu ein Treffen. Katrin Fromm von „Hänsel & Gretel“: „Wir haben wieder wahnsinnige Angst. Aber ich bin überzeugt, dass eine Lösung gefunden wird.“ Julia Lenders