Kinder zündeln: Wohnung zerstört
Das Wohnzimmer ist verrußt, das Kinderzimmer verwüstet und die Terrasse völlig verbrannt. Günser B. (43) ist verzweifelt. An Weihnachten ist ihre Wohnung in der Josephsburgstraße in Berg am Laim zerstört, die Familie weiß nicht wohin. Und das alles, weil die Söhne mit Feuerwerkkörpern gespielt haben.
München - Es passiert am späten Nachmittag des ersten Weihnachtsfeiertags: In der Wohnung in der Josephsburgstraße sieht sich die Stadtangestellte Günser B. mit ihrem Mann (43) und ihren vier Kindern einen Fantasy-Film an. Die Kinder rennen immer wieder rein und raus, Günser B. hat sie nicht ständig im Blick.
Kurz vor 19 Uhr spielen ihre Zwillingssöhne (beide 12) im Kinderzimmer, sagt die Mutter am nächsten Tag der AZ. Sie halten einen kleinen Brummkreisel in Form einer Biene in der Hand, zünden ihn an und werfen ihn zum Fenster hinaus in den Garten – merken aber nicht, dass die „Tolle Biene“ auf der Terrasse landet.
Schnell brennt’s: Die Flammen verschlingen die gesamte Terrasse samt Möbel und Weihnachtsdekoration. Als Günser B. und ihr Mann Ahmet den Rauch riechen, steht schon alles in Flammen. Sie müssen hilflos zusehen.
Bei der Terrasse bleibt es nicht: Durch die Wärme zerbersten die Scheiben zum Wohnzimmer und zum Kinderzimmer. „Alles ist voller Ruß“, sagt Günser B. „Die Feuerwehr hat gesagt, dass er giftig ist. Deshalb müssen wir raus.“
In der ersten Nacht finden sie noch Unterschlupf bei ihrer Schwester in Neuperlach – doch wie es weitergeht, weiß Günser B. nicht. „Alles ist verbrannt, alles ist kaputt“, sagt sie. „Renoviert wird erst im Januar. Und ich habe keine Ahnung, wo wir jetzt hin sollen.“
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