Kinder-Schänder vom Olympiapark gefasst

Die Münchner Polizei hat einen gefährlichen Sexual-Verbrecher gefasst. Markus H. hat gestanden, im November 2007 in der Nähe der Ackermannbogen zwei Kinder missbraucht zu haben. Die Polizei kam dem pädophilen Rettungssanitäter auf die Spur, weil er in seiner Wohnung Kinderpornos gehortet hatte.
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In diesem Hinterhof in der Ackermannstraße wurden die Kinder missbraucht.
Polizei In diesem Hinterhof in der Ackermannstraße wurden die Kinder missbraucht.

MÜNCHEN - Die Münchner Polizei hat einen gefährlichen Sexual-Verbrecher gefasst. Markus H. hat gestanden, im November 2007 in der Nähe der Ackermannbogen zwei Kinder missbraucht zu haben. Die Polizei kam dem pädophilen Rettungssanitäter auf die Spur, weil er in seiner Wohnung Kinderpornos gehortet hatte.

Seine perverser Hang zu Kinderpornos wurde Markus H. zum Verhängnis. Fahnder der Münchner Polizei stießen im Internet zufällig auf die Spur des 26-jährigen Rettungssanitäters aus dem Glockenbachviertel. Weil er sich weigerte, freiwillig eine Speichelprobe für einen DNA-Abgleich abzugeben, wurde er von der Kripo genauer unter die Lupe genommen. Dabei stellte sich heraus, dass Markus H. der gesuchte Sexualtäter ist, der im November vergangenen Jahres zwei Geschwister in der Nähe des Olympiaparks missbraucht hat.

Geschwister wollten eine Freundin besuchen

Das brutale Verbrechen schockte vor knapp einem Jahr ganz München: die Opfer, ein fünfjähriger Bub und seine zwei Jahre ältere Schwester, wurden am helllichten Tag von einem Kinderschänder auf offener Straße missbraucht. Die Geschwister hatten eine Freundin in der Nachbarschaft besuchen wollen. Dabei liefen sie in der Nähe des Ackermannbogens einem Kinderschänder direkt in die Arme. Der Mann lockte sie mit Drohungen und Versprechungen zu einem Fahrrad-Abstellplatz hinter einem der Hochhäuser und fiel dort über beide her. „Die Kinder wurden massiv sexuell missbraucht“, sagt Rainer Samietz, Chef des Kommissariats K15, zuständig für Sexualstraftaten.

Genetischer Fingerabdruck überführte Täter

An der Kleidung der Kinder wurde fremde DNA sichergestellt. Experten gelang es, einen genetischen Fingerabdruck zu erstellen. Doch der Abgleich mit der Datenbank des Bundeskriminalamtes lief ins Leere: kein Treffer.

Plötzlich saß er in der Falle

Anfang 2008 stießen Fahnder auf Markus H. Er hatte sich im Internet auf einschlägigen Pädophilenseiten herumgetrieben. Als die Beamten seine Wohnung auf den Kopf stellten, fanden sie unter anderem 34 gespeicherte Kinderpornos. Das Material war so alarmierend, dass die Ermittler den Rettungssanitäter zu einem Speicheltest vorluden. Doch Markus H. lehnte ab. Als ihm die Beamten am 13. Oktober mit einem richterlichen Beschluss konfrontierten, ahnte der gebürtige Rostocker, dass er in der Falle saß.

Am vergangenen Sonntag meldete er sich beim Kommissariat K 15. „Ich will mich stellen“, sagte Markus H., er sei der gesuchte Sexualtäter.

Täter wurde als Kind selbst missbraucht

„Bei der Vernehmung legte er ein detailliertes Geständnis ab“, erklärte Rainer Samietz. Der mutmaßliche Kinderschänder sagte, er sei als 16-Jähriger im Landkreis Fürstenfeldbruck sexuell missbraucht worden – 1997 wurde der Täter zu einer Geldstrafe verurteilt. Am Tattag, dem 11. Oktober 2007, habe er unter dem Einfluss von Kokain und Ecstasy gestanden. Nach einer durchgefeierten Nacht in einem Techno-Club sei er morgens mit dem Bus zum Ackermannbogen gefahren. Dort sei er den Kindern über den Weg gelaufen und habe sie missbraucht. Oberstaatsanwalt Franz Gierschik: „Dem Mann drohen zwischen zwei und 15 Jahren Gefängnis.“

Ralph Hub

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