Kinder dürfen ruhig spielen

Spielen ist ein Kinderrecht: Die Stadt München hat in ihren Wohnhäusern die Hausordnung kinderfrendlicher gemacht. Wie das funktioniert, was die Kinder dürfen.
von  Abendzeitung
Spielende Kinder sind bei der Stadt München erwünscht .
Spielende Kinder sind bei der Stadt München erwünscht . © abendzeitung

MÜNCHEN - Spielen ist ein Kinderrecht: Die Stadt München hat in ihren Wohnhäusern die Hausordnung kinderfrendlicher gemacht. Wie das funktioniert, was die Kinder dürfen.

Vor allem in einer Großstadt wie München leben alle ziemlich dicht beieinander. Da heißt es Rücksicht nehmen. Konflikte sind dennoch programmiert – und Ursache ist meistens Lärm. Das Problem vieler Eltern: Kinder haben keinen Knopf zum Leisedrehen. Im Interesse der Kinder legt nun die städtische Immobilienverwaltung des Kommunalreferates für ihre Mietshäuser eine überarbeitete Hausordnung vor, die die Rechte der Kleinen stärkt.

Darin ist unter Punkt 2 ganz klar geregelt: Spielen ist ein Kinderrecht – nicht nur auf Spielplätzen, sondern auch auf den Freiflächen der Wohnanlagen. Und vor allem: Kinderlärm ist kein Kündigungsgrund. Die überarbeitete Hausordnung gestattet es Kindern Fahrräder, Laufräder, Dreiräder oder Roller zu benutzen und zum Spielen Freunde einzuladen. Auch Tierhalterinnen und Tierhalter werden stärker in die Pflicht genommen: So sind Wiesen, Wege und Sandkästen von Hunde- und Katzenkot freizuhalten, um eine Gesundheitsgefährdung für Kinder auszuschließen. „Es geht uns nicht einseitig darum, Kindern mehr Rechte einzuräumen als anderen Bewohnern“, stellt Kommunalreferentin Gabriele Friderich klar. „Wir sehen die überarbeitete Hausordnung als Aufforderung, dass Jung und Alt mehr Verständnis füreinander aufbringen und bei Konflikten aufeinander zu gehen. Zudem haben auch die kleinen Mitbewohner und ihre Eltern Pflichten: Der Spielbereich muss sauber gehalten werden und die Spielsachen sind nach Beendigung des Spiels weg zu räumen.“

Jana Frädrich, Kinderbeauftragte der Landeshauptstadt München, begrüßt das neue Regelwerk ausdrücklich: „Wie Kinder und Familien wohnen, spielt eine große Rolle für eine kinder- und familienfreundliche Stadt. Für ihre gesunde Entwicklung brauchen Kinder Spiel- und Bewegungsfreiheiten, die in einer Großstadt wie München ohnehin stark eingeschränkt sind. Deshalb freue ich mich besonders, dass die Immobilienverwaltung des Kommunalreferates durch die Neufassung der Hausordnung die Rechte der Kinder stärkt und so die Voraussetzungen für ein Wohnumfeld schafft, in dem sich alle Generationen wohl fühlen können.“

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