Kellner stirbt an Messerstich: Wegen Trauer geschlossen

Nach einem Streit wird Kellner Luca V. im „Bella Italia“ von einem Kollegen erstochen. Er hinterlässt ein Kind (3) und eine schwangere Frau. Die Mitarbeiter sind entsetzt – und sammeln
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Oberkellner Franco Pietro kann es nicht fassen, dass sein Kollege tot ist
Petra Schramek / Ronald Zimmermann Oberkellner Franco Pietro kann es nicht fassen, dass sein Kollege tot ist

MÜNCHEN - Nach einem Streit wird Kellner Luca V. im „Bella Italia“ von einem Kollegen erstochen. Er hinterlässt ein Kind (3) und eine schwangere Frau. Die Mitarbeiter sind entsetzt – und sammeln

Würde Luca V. noch leben, hätte er an Allerheiligen wohl – wie sonst auch – Tagliolini mit Steinpilzen und Trüffeln serviert, Goldbrasse oder Pizza Regina.

Doch das „Bella Italia“ im Asamhof hat geschlossen.

Vor dem Eingang liegen Blumen, Kerzen brennen. An der Tür der Hinweis, dass das Restaurant wegen eines Trauerfalls am Montag nicht öffnet. „Ist er also doch gestorben“, sagt eine ältere Frau im Vorbeigehen und schüttelt den Kopf.

Am Donnerstagabend war Kellner Luca V. (41) in dem italienischen Restaurant „Bella Italia“ von seinem Kollegen Roberto P. (39) im Streit mit einem Messer niedergestochen worden. Am Freitagabend starb er an seiner schweren Verletzung im Klinikum in der Nußbaumstraße, doch auch eine Notoperation konnte ihn nicht mehr retten.

Der Stich hatte in direkt ins Herz getroffen.

Franco Pietro kann es noch immer nicht fassen, nicht begreifen. „Es ist so traurig. Wir sind alle sehr betroffen“, sagt der Oberkellner des Restaurants. Warum es genau zu der Auseinandersetzung kam, weiß er nicht. Die beiden Männer sollen sich am Donnerstagnachmittag vor der Vitrine mit den Vorspeisen gestritten haben. Eine kleine Remplerei, Beschimpfungen, mehr nicht. Mitarbeiter hätten geschlichtet. Als Luca V. danach auf die Toilette ging, lief Roberto hinterher, das Klappmesser in der Tasche. Dann stach er zu. Die Polizei fasste ihn am Freitag in Bogenhausen.

Luca V. hatte seit März im „Bella Italia“ gekellnert. „Er wart ein Super-Kerl und die Ruhe in Person“, sagt Peitro. Vor ein paar Monate kam seine peruanische Lebensgefährtin nach. Das Paar hat eine dreijährige Tochter. Mit einen weiteren Kind ist die Frau im zweiten Monat schwanger. „Sie haben gerade eine neue, große Wohnung gesucht und wollten sich langfristig in München niederlassen“, sagt Pietro. Jetzt wollen die Mitarbeiter für die Witwe Geld sammeln und bei der Beerdigung helfen.

Die Polizei wollte über ein mögliches Motiv nichts sagen. Heute wollen sich die Beamten zu den möglichen Hintergründen der Tat äußern.

Und auch Pietro kann nur mutmaßen: „Roberto ist sehr klein und dürr, aber ein Hitzkopf. Aber wer konnte ahnen, dass er zu so einer Tat überhaupt fähig ist...“ Roberto P. sitzt mittlerweile in Haft. Im „Bella Italia“ wird er aber nie mehr arbeiten dürfen, soviel ist sicher. Christoph Landsgesell

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