Keine Tränen, bitte!

Der AZ-Redakteur Thomas Müller über das drohende Aus für das Traditionslokal Donisl
Thomas Müller |
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AZ-Redakteur Thomas Müller
Ronald Zimmermann AZ-Redakteur Thomas Müller

München Mal ganz ehrlich: Wann waren Sie zuletzt im Donisl? Vor fünf Jahren? Zehn Jahren? 20 Jahren? Noch nie? Genau das ist das Problem. Wenn jetzt das Damoklesschwert über dem Traditionslokal am Marienplatz hängt, dann sicherlich deshalb, weil sich der Donisl längst aus dem Münchner Bewusstsein verabschiedet hat.

Und zum reinen Touristen-Lokal mutiert ist. „München muss nicht teuer sein“, heißt’s hier. Also gibt’s Bayerisch-Systemgastronomisches, das Ganze mit Bildchen erläutert – und nicht teurer als 7,95 Euro. Genau so schmeckt’s dann halt auch im McDonisl in der Weinstraße.

Das K.O. für den Donisl? Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen. Vielleicht wird das Lokal ja doch „nur“ saniert und konzeptionell umgestellt. Bei Quadratmeterpreisen von bis zu 370 Euro in der Fußgängerzone scheint eine Variante irgendwie plausibler: Das Donisl wird entkernt und in Einzelhandelsflächen umgewandelt.

Das war’s dann. München muss nicht teuer sein? München ist teuer und wird bestimmt nicht mehr billiger. Genau deshalb könnte der Donisl bald Geschichte sein. Trauer wär’ fehl am Platz. Der Name „Donisl“ bliebe vielleicht ja erhalten – nur halt ohne Schweinsbraten.

Dafür mit Klamotten, Handys (was es halt so braucht in der Fußgängerzone) und einem Alibi-Bistro. Nur zur Erinnerung: Der Oberpollinger war auch mal ein Hotel, der Harras ein Café und der Stachus ein Wirtshaus – die Namen sind geblieben. Nicht viel. Aber besser als nichts.

 

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