Keine Sitzplätze für Flaneure

Die Stühle in der Fußgängerzone wurden ausrangiert. Die neuen lassen auf sich warten. Seit Monaten gibt es kaum Sitzgelegenheiten in Münchens guter Stube. Bestellt sind die Sitzgelegenheiten, nur wann sie kommen ist fraglich. „Wir wissen, dass es höchste Zeit ist!“, heißt es aus dem Baureferat.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Alexander Reissl waren die alten, rostigen Exemplare schon länger ein Dorn im Auge.
Daniel von Loeper Dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Alexander Reissl waren die alten, rostigen Exemplare schon länger ein Dorn im Auge.

Die Stühle in der Fußgängerzone wurden ausrangiert. Die neuen lassen auf sich warten. Seit Monaten gibt es kaum Sitzgelegenheiten in Münchens guter Stube. Bestellt sind die Sitzgelegenheiten, nur wann sie kommen ist fraglich. „Wir wissen, dass es höchste Zeit ist!“, heißt es aus dem Baureferat.

MÜNCHEN Wer sich während eines ausgedehnten Einkaufsbummels in der Fußgängerzone derzeit eine kleine Verschnaufpause gönnen will, hat Pech: Weit und breit kein Stuhl in Sicht! Die alten, rostigen Exemplare waren nach der Winterpause gar nicht mehr zum Einsatz gekommen. Seit Monaten gibt es kaum Sitzgelegenheiten in Münchens guter Stube.

Das Skurrile: Eigentlich ist für Nachschub schon gesorgt. 104 neue schicke Modelle stehen bereit. Doch auf ihren Einsatz in der Fußgängerzone müssen sie noch warten. Nur damit die Sitzmöbel in der nächsten Woche von Stadtpolitikern feierlich eingeweiht werden können, sind sie jetzt noch irgendwo in einem Lager zwischengeparkt. „Die Stühle sind schon da, wir warten nur noch auf den Pressetermin“, bestätigte Dagmar Lezuo vom Baureferat.

Flaneure schauen in die Röhre

Frei nach dem Motto: Wenn sich in der modernisierungsbedürftigen Fußgängerzone schon mal etwas tut, dann muss gefeiert werden! Und die Flaneure schauen solange eben in die Röhre.

Doch am nächsten Mittwoch, dem 21. Mai, um elf Uhr ist es so weit. „Wir wissen, dass es höchste Zeit ist!“, heißt es aus dem Baureferat. Der neue SPD-Fraktionschef Alexander Reissl und die Baureferentin Rosemarie Hingerl werden dabei sein, wenn das neue Modell vorgestellt wird. Außerdem Vertreter von City Partner – denn die Geschäftsleute haben die Stühle bezahlt. Die Presse wird kommen, Essen und Trinken soll es geben. Ganz schön viel Wirbel für einen Stuhl!

Modisch und modern: Wie München

Dafür wird das neue Modell den Angaben zufolge aber ein ganz besonderes sein. Eleganter und zeitgemäßer. Grau-metallisch. Modern. Zu viel solle aber noch nicht verraten werden. „Diesen Stuhl gibt es sonst nirgendwo in einer Fußgängerzone. Er ist einzigartig. Wie München“, sagt Wolfgang Fischer von City Partner augenzwinkernd. Er werde sogar noch ein paar Kerzen in der Kirche aufstellen, damit bei der Stuhl-Schau am nächsten Mittwoch schönes Wetter ist.

Solange müssen die Besucher der Fußgängerzone weiterhin auf den Stufen zur Michaelskirche ausschnaufen. Auf Brunnen-Rändern. Oder Blumen-Kübeln. Bis er kommt: der neue Super-Stuhl.

Julia Lenders

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.