Keine Kurzstreckenflüge mehr vom Flughafen? So sieht das die Stadt

Baumgärtner verweist auf fehlende Anschlüsse ans DB-Schienennetz
Baumgärtner: Münchner Flughafen gehört zur Daseinsvorsorge
Die Bereitstellung eines Netzes an Verkehrsflughäfen gehöre zur Daseinsvorsorge, die Gewährleistung größtmöglicher Konnektivität durch eine entsprechende Infrastruktur sei für die Wirtschaft und für München als Touristendestination essentiell, betont Baumgärtner.
"Nahezu der gesamte Inlandsverkehr von/ab München wird von der Lufthansa-Gruppe angeboten, die am Flughafen München ihr Drehkreuz betreibt", so Baumgärtner. "Insoweit ist faktisch beinahe jeder Inlandsflug nicht nur ein Punkt zu Punkt-Verkehr, sondern auch ein Zubringerflug."
Flugzeug und Bahn: Vergleich der Reisezeiten
Er verweist zudem darauf, dass - vorausgesetzt, die Deutsche Bahn könnte ausreichend Transportkapazitäten zur Verfügung stellen - derzeit alle IC/ICE-Züge am Münchner Hauptbahnhof endeten. Ein "nahtloser Übergang" sei am Flughafen trotz derzeit geführter Diskussionen über Realisierungsmöglichkeiten auf absehbare Zeit jedoch nicht in Sicht. Auch mit signifikanten Verbesserungen der S-Bahn-Verbindung zum Flughafen sei nicht vor Inbetriebnahme der Zweiten Stammstrecke zu rechnen.
Baumgärtner: "Reine Kurzstreckenflüge sind vor allem auch für Geschäftsreisende von Bedeutung, denen das Flugzeug ermöglicht, innerhalb eines Tages einen Geschäftstermin wahrzunehmen, ohne dass viele Überstunden anfallen bzw. eine Hotelübernachtung gebucht werden muss." So betrage beispielsweise die Reisezeit auf der Strecke München-Berlin viereinhalb Stunden, die reine Flugzeit liege bei 65 Minuten, das Gleiche gelte in etwa auch für die Strecke München-Köln.
Flughafen begrüßt Fernbahnanschluss
Aus Sicht der Flughafen München GmbH wäre es zielführend, attraktive Angebote auf der Schiene gerade in Bezug auf Reisezeit und Preis zu schaffen, um den Kunden geeignete Alternativen anbieten zu können. Der Flughafen München würde weiterhin einen Fernbahnanschluss des Flughafens sehr begrüßen.
Baumgärtner ist sicher, dass "eine grundsätzliche Unterbindung von (innerdeutschen) Kurzstrecken-Flügen" die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland "negativ beeinträchtigen" würde, er erwartet "Abwanderungen von Firmen ins Ausland" und damit lediglich "eine Verlagerung des Verkehrs".