Keine Kampagne gegen Gewalt: Fatales Spielchen
Wenn es brennt, man in Gefahr oder verletzt ist, will man, dass sie da sind, die Rettungskräfte. Die traurige Wahrheit ist: Gerade die Menschen, die freiwillig – oder für verhältnismäßig wenig Geld – für uns Tag und Nacht im Einsatz sind, werden bei ihrer Arbeit behindert, beschimpft, bespuckt – oder sogar angegriffen.
Geht es darum, den Rettungskräften (möglichst öffentlichkeitswirksam) zu danken, sind plötzlich alle großen Fraktionen dabei. Wenn Kreisverwaltungsreferent Thomas Böhle (SPD) den Vorschlag der Bayernpartei, eine Kampagne für mehr Respekt für Polizei und Rettungkräfte, als zu aufwendig abtut, schweigt das Plenum. Seltsam, denn wenn es um Symbolpolitik geht – wie den Vorschlag von Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU), Tütchen mit Baumsamen für jedes Münchner Baby – ist die Diskussion doch sonst so groß?
Je näher die Wahl rückt, desto mehr drängt sich der Eindruck auf, dass es immer weniger auf Themen als solche ankommt. Und immer mehr darauf, von welcher Fraktion ein Antrag kommt – und welcher Partei der Referent angehört. Ein fatales Spielchen, unter dem die Falschen leiden. In diesem Fall die Rettungskräfte.
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