Keine Frauentaxis für München? Absurde Argumente

AZ-Lokalchef Felix Müller kommentiert die Debatte um Taxis für Frauen.
von  Felix Müller
Die Stadt wehrt sich noch gegen gegen Taxis nur für Frauen.
Die Stadt wehrt sich noch gegen gegen Taxis nur für Frauen. © Felix Hörhager/dpa

Eine Stadt für alle ist das Ziel der Politik, wenn es um Wohnungen und Mieten geht. Und natürlich muss es auch um eine Stadt für alle gehen, wenn das Sicherheitsgefühl diskutiert wird. Das ist in München hoch. Mit ein paar Ausnahmen.

2016 hat eine Studie der Stadt ergeben, dass sich jede zweite Frau nachts in Bus und Bahn unsicher fühlt. Naheliegend, dass da viele auf dem Heimweg ein Taxi rufen. Aber was ist mit denen, die kein Geld dafür übrig haben – und das sind ja gerade auch unter den Schülerinnen oder Studentinnen, die nachts lange feiern wollen, viele? Es ist gut, wenn sich die Stadt Gedanken macht, was man für sie tun kann.

Vorschlag des KVR-Chefs ist wirklichkeitsfremd

Nur leider ist das, was der KVR-Chef vorschlägt, wirklichkeitsfremd. Stadträte haben 2018 die richtigen Kritikpunkte aufgeworfen: Dass es das Angebot eigentlich nicht ab Einbruch der Dunkelheit braucht, die Party-Heimkehrer-Zeit – und die mutmaßliche Angst-Zeit – beginnt so richtig erst weit nach Mitternacht, wenn Böhles Angebot endet.

Seine Alternative ist keine – und fährt nur in einem Teil der Stadt. Leider ist Böhle auf die Kritik bisher nicht eingegangen. Und argumentiert absurderweise, Frauentaxis diskriminierten Männer. Wie groß der Bedarf für das Angebot in München ist, sollte man in einer Testphase erproben. Gut möglich, dass der Stadtrat den KVR-Chef dazu zwingt. Richtig so.

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