Keine Fliegerbombe: Das hat die Feuerwehr München auf der zweiten Stammstrecke gefunden

Die Feuerwehr München gibt Entwarnung für die Bevölkerung in München. Bei dem Fund auf einer Baustelle der zweiten Münchner Stammstrecke handelt es sich nicht um einen Blindgänger.
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Bauarbeiten für die Stammstrecke in der Nähe der Donnersbergerbrücke.
Bauarbeiten für die Stammstrecke in der Nähe der Donnersbergerbrücke. © Archiv/dpa

München – Freitagmorgen hatten Spezialisten begonnen, einen verdächtigen Gegenstand westlich der Donnersbergerbrücke freizulegen. Bei routinemäßigen Sondierungsarbeiten zur Zweiten Stammstrecke hatte man in etwa dreieinhalb Metern einen verdächtigen Gegenstand entdeckt. Beobachter rechneten damit, dass es eine Weltkriegsbombe sein müsste.

Doch dann kam alles anders. Um 10.30 Uhr stand das Ergebnis der Kampfmittelbeseitiger fest: Entwarnung, keine Bombe. Bei dem Objekt handelte es sich um tief vergrabenen Metallschrott, in Form und Größe ähnlich einer Fliegerbombe. Die Planungen für eine Entschärfung wären sehr aufwendig ausgefallen, ebenso wie die Beeinträchtigungen für die Bevölkerung.

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Die Rede war von einer sicherheitsbedingten Sperrzone von bis zu 700 Metern. Auch der Mittlere Ring hätte dann fast den ganzen Samstag entlang der Donnersbergerbrücke gesperrt werden müssen.

Wie die Feuerwehr außerdem mitteilt, werden die Pläne, die in den letzten Tagen für dieses Szenario im Zentrum Münchens entwickelt wurden, weiter genutzt für zukünftige Fälle.

München: Fliegerbombe auf der zweiten Stammstrecke?

Zum Hintergrund: Am Montag wurde auf einer Baustelle zur zweiten Stammstrecke westlich der Donnersbergerbrücke in dreieinhalb Meter Tiefe ein verdächtiger Metallgegenstand entdeckt. Hierbei hätte es sich um eine Fliegerbombe handeln können. Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes haben das Fundstück am Freitag ausgegraben und begutachtet.

Hätte es sich bei dem Fund tatsächlich um einen Blindgänger gehandelt, wäre dieser voraussichtlich am Samstag entschärft worden. Die Rede war von einer sicherheitsbedingten Sperrzone von bis zu 700 Metern. Auch der Mittlere Ring hätte dann fast den ganzen Samstag entlang der Donnersbergerbrücke gesperrt werden müssen.

Auch ohne Entschärfung: S-Bahn fährt am Samstag mit Sonderfahrplan

S-Bahnen wären in den Stunden der Entschärfung ebenfalls nicht gefahren. Ein massives Verkehrschaos hätte gedroht. Sogar die Münchner Bahnzentrale in der Nähe hätte man vollständig räumen müssen. Das große Chaos bleibt aus. Doch das kleine bleibt: Wegen Bauarbeiten fahren am Samstag zwischen 10 und 18 Uhr keine S-Bahnen auf der Stammstrecke sowie auf den Strecken nach Moosach, Allach und Siemenswerke – und auf den westlichen Linien sind die Züge nur alle 20 bis 60 Minuten unterwegs.

Auf den östlichen Linienästen besteht regulärer Verkehr bis Ostbahnhof sowie Giesing. Die S8 verkehrt als einzige Linie zwischen Ostbahnhof und Pasing ohne Zwischenhalt über den Südring. Wegen Bauarbeiten ist das nur bis etwa 14 Uhr möglich. Danach endet auch die S8 vorzeitig in Pasing sowie am Ostbahnhof. 

Um sicherzustellen, dass die vorzeitig endenden S-Bahn-Linien bestmöglich mit der U-Bahn verknüpft werden können, richtet die DB zwei Ersatzverkehrslinien ein. Diese fahren alle 10 Minuten zwischen Pasing und Laimer Platz (U5) und alle 20 Minuten zwischen Allach, Untermenzing und Moosach (U3).

"Massiver Eingriff in das öffentliche Leben": Warum die Bombe erst so spät entschärft wird

Die Feuerwehr München erklärt in der AZ, warum das Objekt erst vier Tage nach Entdeckung ausgegraben und begutachtet werden konnte: "Der Fund eines möglichen Kampfmittels zieht erhebliche Maßnahmen nach sich. Dazu gehört dann auch der massive Eingriff in das öffentliche Leben. Diese Eingriffe sind wirtschaftlich und organisatorisch an Wochenenden leichter, da hier zum Beispiel viele Objekte nicht geräumt werden müssen, da sie am Wochenende nicht betrieben werden."

Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr bleiben bestehen

Auch die Deutsche Bahn warnte bereits vorsorglich vor "starken Einschränkungen" wegen der möglichen Entschärfung des Blindgängers. Nach Informationen der DB hätte es am Samstag ab 10 Uhr zu  Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr in Bayern kommen können. Bei dem Sonderfahrplan der S-Bahn bleibt es aber trotzdem.

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Evakuierung bis spätestens Samstagmorgen

Je nachdem, wie groß der Sperrbereich gewesen wäre, hätte auch der Mittlere Ring für den Verkehr gesperrt werden müssen. Bei einer Entschärfung hätten alle den Sperrbereich bis spätestens Samstag, 8. Juni 2024, 9 Uhr verlassen haben müssen.  Auch Taxi-Unternehmen dürften den Sperrbereich nach 9 Uhr nicht mehr befahren.

Für weitere Fragen ist von Mittwoch bis Samstag täglich von 8 bis 20 Uhr unter der Telefonnummer 089-2353 55555 ein Bürgertelefon geschaltet.

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20 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • AufmerksamerBürger am 07.06.2024 15:13 Uhr / Bewertung:

    Warum legt man nicht die gesamte S-Bahn für 3-4 oder meinetwegen 5-6 Jahre still und führt die ganzen Instandhaltungsmaßnahmen aus, die in den vergangenen Jahrzehnten nicht gemacht wurden?

  • Der AndiChrist am 07.06.2024 20:19 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von AufmerksamerBürger

    Denk mal drüber nach.

  • Wolff am 08.06.2024 12:38 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der AndiChrist

    Weil der Saftladen von Bahn selbst wenn man wollte es nicht schaffen würde, das vernünftig zu planen, zu koordinieren und durchzuführen.

    Das ist doch die Realität in Deutschland. Stattdessen gibt es jahrzehntelanges Flickwerk.

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