Kein Speed-Dating, kein Tinder: "Meetalike"-Flirts auch in München

München - In Sachen Online-Dating scheint der deutsche Markt so ziemlich abgegrast zu sein - vor allem, was die großen Player angeht. Das Stuttgarter Start-up "Meetalike" will das Beste aus Online- und Offline-Welt zusammenbringen: Mit-Gründer Philipp Mittmann spricht über die Erfahrungen des ersten Abends (31. März) in München.
"Wir sind mit dem Feedback der München-Premiere sehr zufrieden, auch wenn es kurzfristig einige coronabedingte Absagen gegeben hat", sagt der 28-Jährige, der das Unternehmen gemeinsam mit Thomas Jonczyk (32) leitet. Rund 70 Menschen waren demnach dabei, lernten sich rotierend in fünf Münchner Locations in der Altstadt kennen, schätzen, mögen - und im Zweifelsfall lieben.
"Meetalike" in München: Am Anfang steht ein "gemütlicher, entspannter Abend"
"Meetalike" – die nach eigenen Angaben "erste physische Veranstaltungsreihe, bei der die Teilnehmer und Teilnehmerinnen intelligent vorgruppiert werden" – will dafür sorgen, dass die angemeldete Person im Laufe des Abends genau die Menschen kennenlernt, die zu ihr passen.
"Uns geht es darum, dass die Teilnehmer einen gemütlichen, entspannten Abend in lockerer Atmosphäre erleben – und das erste Feedback aus München gibt uns recht. Da haben sich offensichtlich viele coole Leute kennengelernt", erzählt Philipp Mittmann.
Insgesamt fünf Münchner Locations in der abendlichen Rotation
Das Prinzip von "Meetalike": Die Gäste können das Interesse an anderen Gästen digital bekunden - bei gegenseitigem Interesse gibt es ein Match. Mittmann: "Wir tauschen dann die Kontaktdaten aus."
Anmelden kann man sich allein oder auch zu zweit mit einem Partner. Wer sich allein anmeldet, bekommt einen Partner zugeteilt. Die Gruppe zieht an einem Abend durch drei Bars, und so sitzt man bei jeder Runde mit sechs Leuten gemeinsam am Tisch. Die Bars sind so ausgewählt, dass sie fußläufig gut zu erreichen sind.
Die für die Rotation des Premiere-Abends ausgewählten Bars befanden sich in der Altstadt am Ende der Fußgängerzone - in der ersten Location halten sich die Gruppen – mit Essen – anderthalb Stunden auf, der Aufenthalt in der zweiten Location dauert eine Stunde, und in der letzten Location sind dann alle am Start. Das "Sausalitos" stellte für diesen Zweck einen eigenen Bereich zur Verfügung, und der Abend ging mit einer Stehparty gegen 1 Uhr zu Ende.
Teilnehmer signalisieren sich gegenseitig ihr Interesse
Die Veranstalter greifen auf einen Pool aus Münchner Bars zu, wobei bei der Aufteilung der Gruppen auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Frauen und Männern geachtet wird und darauf, dass auch von der Altersstruktur her passt."

Während des gesamten Abends und danach können die Teilnehmer signalisieren, wer ihnen sympathisch ist. Mittmann: "Besteht ein beidseitiges Interesse, verkünden wir das Match, und die beiden können sich noch am gleichen Abend wiedersehen."
München ist nach Stuttgart die zweite "Meetalike"-Stadt
Aber warum Liken, wenn man doch eh schon mit den Leuten am Tisch sitzt? Mittmann: "Nun, da sind erst einmal die ganz normalen Hemmungen, sich da sofort persönlich 'Hey, ich mag dich!' zu sagen. Zum anderen hast du die Chance, die anderen in den Gesprächssituationen zu erleben, kannst dir erst einmal ein Bild vom Charakter, von der Persönlichkeit machen."
In Stuttgart hat sich das Ganze offenbar schon sehr gut angelassen, München ist nun die zweite "Meetalike"-Stadt, Hamburg (hier haben sich bereits rund 200 Leute für den ersten Abend angemeldet) und Köln folgen. Eine weitere Expansion auf noch mehr Städte sei bis dato nicht vorgesehen, so Mittmann. Man wolle erst einmal Fuß fassen und Erfahrungen sammeln.
"Meetalike" funktioniert ohne App
Die "Meetalike"-Gründer haben sich bewusst dafür entschieden, komplett auf eine – weitere – App zu verzichten, alle wichtigen Infos gehen per SMS an die Teilnehmer. Und Stress wie beispielsweise beim Speed-Dating will man beim Start-up vermeiden. Mittmann: "Wir wünschen uns, dass möglichst viele Freundschaften oder eben auch Beziehungen entstehen."
2020 wurde "Meetalike" von den Kumpels Philipp und Thomas gegründet, bevor der Stein so richtig ins Rollen kam, hat es angesichts der Corona-Beschränkungen dann bis Sommer 2021 gedauert.
Das nächste Event in München geht am 5. Mai über die Bühne - eine Altersbeschränkung gibt es nicht. Die Teilnehmer sind zwischen 20 und 55 Jahre alt, innerhalb der Gruppen beträgt die Altersspanne meist drei bis sieben Jahre.