Kein Regen mehr - Polizei München warnt trotzdem vor Isar-Hochwasser

Anfang der Woche hat es in München in Strömen geregnet – der Pegel der Isar hat am Dienstagabend seinen Höchststand erreicht. Jetzt wird das Wetter wieder besser, die Polizei München warnt jedoch weiterhin vor dem Hochwasser.
von  AZ/ms
Reißerisch: Die Isar am Mittwochvormittag.
Reißerisch: Die Isar am Mittwochvormittag. © Djordje Matkovic

München - Tief "Axel" hat Anfang der Woche reichlich Regen nach München gebracht – von Montagmorgen bis Mittwochmorgen regnete es beinahe ohne Pause.

Der Pegel der Isar stieg kontinuierlich an – am Dienstagabend betrug der Wasserstand 355 Zentimeter, ehe er langsam und zentimeterweise wieder sank. Damit war der Pegelstand erst kurz vor der dritten von vier Warnstufen wieder gesunken.

Polizei warnt vor Isar-Hochwasser

Jetzt wird das Wetter wieder besser, der Regen bleibt vorerst aus. Doch an der Isar herrscht weiter Hochwassergefahr, die Münchner Polizei hat am Donnerstag eine Warnung via Twitter herausgegeben. "Es hat zwar aufgehört zu regnen und die nächsten Tage soll es noch schöner werden. Bedenkt jedoch bitte bei Eurer Freizeitgestaltung, dass die #Isar nach wie vor Hochwasser führt", schreibt die Polizei in ihrem Beitrag.

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Deutscher Wetterdienst mit offizieller Unwetterwarnung

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Montag eine offizielle Unwetterwarnung für München und Süddeutschland herausgegeben, die bis in den späten Dienstagabend hinein bestehen blieb. In der bayerischen Landeshauptstadt herrschte über lange Zeit dritte von vier möglichen Warnstufen.

Die Meteorologen warnten in München vor allem vor "ergiebigem Dauerregen" mit Niederschlagsmengen zwischen 40 und 70 Litern pro Quadratmeter. Und diese Warnung hat sich auch bewahrheitet: Seit Montagmorgen regnete es in München fast ohne Pause, auch am Dienstag regnete es beinahe den ganzen Tag über.

In München gilt eine Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen sowie eine amtliche Warnung vor Windböen.
In München gilt eine Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen sowie eine amtliche Warnung vor Windböen. © Deutscher Wetterdienst

München: Das ist der Pegelstand der Isar

Angesichts des Dauerregens in München stellte sich die Frage, ob auch an der Isar Hochwasser-Gefahr besteht? Am Dienstagvormittag stand der Isar-Pegel bei knapp drei Metern über dem Pegelnullpunkt, um 14.15 Uhr waren es 339 Zentimeter, um 17.30 Uhr bereits 350 Zentimeter, am höchsten stand das Wasser gegen 21.30 Uhr (355 Zentimeter). Danach sank der Pegel wieder. Am Donnerstagmittag stand der Pegel bei 294 Zentimetern und damit knapp unter der zweiten Hochwasser-Meldestufe.

München hat speziellen Hochwasserschutzplan

Wie eine Sprecherin des Baureferats am Dienstagvormittag auf AZ-Nachfrage bestätigte, hat die Stadt aufgrund drohender Überschwemmungen den Flauchersteg gesperrt.

Der Münchner Hochwasserschutzplan sieht vor, dass Rad- und Fußwege ab einem Pegelstand von 220 Zentimetern gesperrt werden. Sollte der Pegel weiter ansteigen, sperrt die Stadt dann auch Stege und Brücken wie an der Marienklause oder dem Flaucher.

Daneben werden Obdachlose, die möglicherweise an der Isar campieren, möglichst frühzeitig informiert, gewarnt und zum Gehen aufgefordert. Verlassene Camps müssen dann sofort geräumt werden. Außerdem entfernen Mitarbeiter der Stadt mobile Toiletten und Abfallcontainer, die sich im Flussbett befinden. Diese Maßnahmen hat das Baureferat bereits am Montagabend und Dienstmorgen vorbereitend durchgeführt.

Die Hochwassermeldestufen im Überblick

Meldestufe 1: Es kann stellenweise zu kleinen Ausuferungen kommen.

Meldestufe 2: Es könnten land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet werden und es kann zu leichten Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen kommen.

Meldestufe 3: Einzelne bebaute Grundstücke oder Keller könnten überflutet werden. Überörtliche Verkehrsverbindungen müssen eventuell gesperrt werden und es ist vereinzelt der Einsatz der Wasser- oder Dammwehr erforderlich.

Meldestufe 4: Bebaute Gebiete werden in größerem Umfang überflutet. Ein Einsatz von Wasser- oder Dammwehr ist notwendig.

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