Kein Public Viewing: ÖDP fordert WM-Boykott der Stadt München

Unter anderem wegen der teils gravierenden Menschenrechtssituation in Katar fordert die Stadtratsfraktion, dass es zur WM keine Public-Viewing-Veranstaltungen in München geben soll.
von  AZ
Public-Viewing-Events in München soll es während der WM in Katar nicht geben – zumindest wenn es nach der ÖDP/München-Liste geht. (Archivbild)
Public-Viewing-Events in München soll es während der WM in Katar nicht geben – zumindest wenn es nach der ÖDP/München-Liste geht. (Archivbild) © Tobias Hase/dpa

München - Wohl noch nie zuvor war eine Fußball-Weltmeisterschaft dermaßen umstritten wie die kommende in Katar. Ein Wüsten-Turnier, für das etliche Stadien komplett neu gebaut wurden – unter schlimmsten Bedingungen für die Arbeiter, von denen unzählige während der Baumaßnahmen ums Leben kamen.

Großbaustelle Katar: Für die WM wurden acht Stadien errichtet, laut "Guardian" sollen dabei 6.500 Gastarbeiter gestorben sein.
Großbaustelle Katar: Für die WM wurden acht Stadien errichtet, laut "Guardian" sollen dabei 6.500 Gastarbeiter gestorben sein. © imago images/MIS

Unter anderem deshalb fordert die Stadtratsfraktion der ÖDP/München-Liste, dass es während der WM keine Public-Viewing-Events auf städtischem Gelände geben soll. Als Beispiel führt die Fraktion in ihrem Antrag das Olympiastadion und die Theresienwiese an.

Die Landeshauptstadt solle sich demnach mehreren französischen Städten anschließen, die die Winter-WM in Katar bereits boykottieren und kein Public Viewing gestatten.

Fraktionschef: "München ist eine Weltstadt mit Herz"

"Als Landeshauptstadt München hatten wir selbstverständlich bei der Vergabe der WM kein Mitspracherecht. Dennoch sollten wir uns der internationalen Bewegung anschließen, diese WM zu boykottieren und ein Zeichen für Menschenwürde, Gleichberechtigung und Umweltschutz setzen", sagt Tobias Ruff von der ÖDP. Der Fraktionsvorsitzende weiter: "München ist eine Weltstadt mit Herz, in der Hass, Unterdrückung und Ausgrenzung wie in Katar keinen Platz haben dürfen – auch dann nicht, wenn Torjubel und Fußballeuphorie über die schlimmsten Vergehen hinwegtäuschen sollen."

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